Soaring Pass 2023 – ein Bilderbericht

19.01.2024

Auch im 2023 waren wir wieder auf dem bekannten Segelflugpass bei der Wasserscheide zwischen dem Simmen- und dem Engstligental.

Diesen, als Wiege der alpinen Modellsegelfliegerei bekannten Ort, habe ich dieses Jahr jedoch nicht mit Topper besucht. Der war nämlich zu dieser Zeit an den Hängen Englands mit Ombleim beschäftigt (Natürlich nicht mit «Ombleim», einem HLG aus den 90er Jahren, aber mit «oben bleiben». Das dürfte ihm aber nicht weiter schwer gefallen sein). Stattdessen hat die Freundin die Gelegenheit am Schopf gepackt und ihren letztjährigen Aufenthalt verlängert, um auch ihre neuen Flügel in der Hahnenmooser Bergluft auszubreiten.

Dieses Mal hatten wir wirklich mehrheitlich Top-Wetter und -Bedingungen. Natürlich flogen wir gleich ums Haus am Skilift und am Bänkli, aber vor allem konnten wir einige Male am Lavey fliegen. Dieser Grat mit seinem Kessel ist für mich einer der schönsten alpinen Flugplätze in der Schweiz.

Gleich am ersten Tag nach unserer Ankunft haben wir uns auf den Weg zum besagten Lavey-Grat gemacht. Die meisten Anderen haben sich fürs Luegli entschieden. Das war uns nur recht. Schliesslich gab das ein bisschen mehr Luftraum und Ruhe für uns. Nachdem ich einige dutzend Minuten mit dem Orca in guten, aber noch relativ ruhigen Bedingungen herumgetollt war, fand Andrea dann aber, es sei nun Zeit für ihren ersten Flug mit ihrem «neuen» occasion Easy Glider.

Inzwischen hatte der Wind deutlich aufgefrischt. Für einen unballastierten Easy Glider sicher an der oberen Grenze, befand ich die Bedingungen jedoch als Flieg- und landbar. Während ich mir diese Gedanken machte, war Andrea die Selbstsicherheit und Zuversicht in Person. Für sie war klar: Sie konnte das. Beeindruckend. Vor dem Start wollte sie dann nochmals die grundlegende Flugmechanik repetieren und nachdem ich ihr aufgrund des starken Windes nochmals die besonders für diesen Flieger und bei diesen Bedingungen entscheidende Flugtaktik «immer vom Hang weg fliegen und nie ins Lee» in Erinnerung rief, ging’s los zum Jungfernflug. Ich schmiss, sie flog. Ich war am Doppelsteuer bereit. Das wars dann auch schon. Ich musste nicht eingreifen und es reichte, sie während dem Flug zu coachen. Die üblichen Dinge: Höhenrudereinsatz und -Koordination in den Kurven abstimmen und immer wieder mal dran erinnern, darauf zu achten, deutlich Kurs in Richtung Tal bzw. Kessel zu halten. Dafür, dass sie im Jahr zuvor einfach mal eine Viertelstunde Orca am Bänkli geflogen ist, eine erstaunliche Leistung (Wobei auch damals nach zehn Minuten Coachen alleine fliegen lassen, ohne weiteres eingreifen…). Die Landung des wackeren Schäumlings nach 40 Minuten habe dann aber doch ich gemacht. Immerhin hat’s mich für *etwas* gebraucht 😆

Obwohl dort eher am Boden als in der Luft, war «the Gaggle», das grosse Rudel, immer noch im Luegli. So konnten wir den Hang weiterhin in einer angenehm entspannten Atmosphäre nutzen. Als nächstes war meine LS6 dran. Benni (ein Schulkollege von Andrea – oh kleine Welt…) hat mir die Lady mit den langen blonden Beinen geworfen und Nico hat (am zweiten Tag) top Bilder vom Start gemacht:

(Bilder: Nico Kraft, letztes Bild: Andrea Griner)

Die LS6 von FW-Models ist einfach ein Traum. Nicht nur aufgrund der charakteristischen und am Modellfliegerhimmel seltenen Rumpfform der Lemke-Schneider-Flieger, sondern auch aufgrund der fantastischen Flugeingenschaften des Modells. Kreuzbrav am Steuer, gutes Steigen und trotzdem agil und genügend fest für bedenkenloses Herumtollen. Und das ganze gepaart mit einem unvergleichlichen Flugbild, ganz besonders mit den langen, schlanken und perfekt zugespitzten «Meitschibeinen» mit den «Wolfsohren». (Die Frank und Waldenberger’sche LS6 hat im Vergleich zum Original eine leicht reduzierte Zuspitzung am äusseren Flügeltrapez.)

Erst im späteren Verlauf des Nachmittags kam dann ein Teil des Volkes vom Luegli nach und nach zu uns auf den Lavey Grat. Aber da hatten wir unsere Glückseligkeit bereits erfolgen und konnten platz, und uns zufrieden aus dem Staub machen.

Das mit dem Landen des Easy Gliders haben wir am nächsten Tag natürlich nochmals aufgegriffen. Bevor wir uns erneut auf den Weg auf den Lavey machten, haben wir uns beim Skilift niedergelassen. Und nach ca. 5 Landeanflügen hats dann gepasst und Andrea hat ihre erste Landung geflogen  😎

Und was natürlich in den Ferien auch nie fehlen darf: Das Seelen-Bier bzw. der Aperol am Abend auf der Terrasse des Berghotels rundete unsere sonnig-wonnigen Tage jeweils ab.

So, ich hoffe der kurze Bericht und unsere Bilder hellen den tristen Winteralltag etwas auf. So long – und bis zur nächsten Ausgabe beim Modellflieger(s)pass!

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Gleitzeit

17.12.2023

So. Da kommt wieder mal was. Nach einem Jahr mit leider nur sehr wenig, dafür (versucht) umso «genussvollerem» Modellfliegen, will ich hier wieder einmal berichten. Auch wenn ich selten geflogen bin, gibt es nach so langer Zeit doch einiges, über das ich berichten kann. Und viele Bilder, welche die triste Winterjahreszeit mit schönen Erinnerungen und Vorfreude auf den kommenden Frühling erfüllen können. Einen Teil davon will ich hier teilen.

Wenn ich in den vergangenen Monaten Zeit hatte, dann war ich eher Segelfliegen. Und das ist in der Ebene für mich eher eine Notlösung als eine Erfüllung. Auf dem Flugplatz fliege ich lieber jene Flieger, die auf eine Piste angewiesen sind. .oO(Wer weiss – vielleicht meinen deswegen die flüchtigeren unter meinen Vereinskollegen ich flöge «nur Jets»… 🙃)

Also. Beginnen wir beim Berichten mit den…

Modellfliegerschnauzferien Edition 2022

Auch im Jahre 2022 haben Topper und ich wieder einen Modellflieger-Büsslitripp veranstaltet. Aufgrund der modellfliegerunfreundlichen Regulierungswut in Europa erneut «lokal», sprich in der Schweiz.

Mit dem Sarg auf dem Büsslidach sind wir im August 2022 ab meiner Homebase in Bertschikon losgefahren und dann zwecks möglichst schnellem Fliegen an einen Hang über dem Baldeggersee in unsere Schnauzferien gestartet.

Wie man sieht, durfte mein Haifisch wieder einmal mit auf die Reise. Trotz passendem Wind war es dann dort doch eher ein Kämpfen als ein freudiges austoben. Aber der geistige Einstieg war damit geglückt. Wir beschlossen für den nächsten Tag einen neuen Nord-Ostwind Hang anzusteuern und schnabelten mit unserem Büssli in Richtung Bern davon. Als es längst dunkel war, kamen wir auf 1571 Meter an unserem Ziel an und richteten uns für unsere erste Nacht ein.

Am Morgen begrüsste uns die Sonne auf dem Parkplatz des Gurnigels. Die Wolkenfetzen, die über den Kamm zu uns auf die Leeseite zogen und sich dort auflösten, liessen uns vermuten, dass wir uns nicht beeilen mussten. Also zuerst gemütlich frühstücken und in aller Ruhe das Geflügel auslegen und bereit machen.

Ohne Stress haben wir anschliessend mit unseren Gleitern den kurzen Weg zum Hang unter die Füsse genommen. Es war noch relativ kühl und die Nebelfetzen sorgten für eine zwar noch nicht fliegbare, aber umso mystischere Atmosphäre (Nebel: Auf dem Boden aufliegende Wolke(n). In diesem Fall Orographischer Nebel. Sorry. Dass muss an dieser Stelle als ehemaliger und langjähriger Meteo-Fach-50-Instruktor an dieser Stelle einfach sein ;).

Schnell hatte die Sonne aber die Luftschichten genügend erwärmt, dass wir unsere Flieger durch den ersten Schlitz schieben und bald in schönstem Sonnenschein und kühlem Wind tanzen lassen konnten.

Mit einem Blick zurück auf die Gurnigelkannte, die uns den ganzen Tag mit einer tollen Aussicht über das Aaretal und sehr guten fliegerischen Bedingungen unterhalten hatte, machten wir uns auf den Weg zu unserem nächsten Ziel. Dort wollten wir ein paar Tage bleiben. Darum haben wir uns unten im Tal nochmals mit Proviant eingedeckt, bevor wir Abends an unserem neuen Plätzchen angekommen sind. Von seinen Solo-Schnauzferien in Britannien hat der Topper noch zwei passende Biere mitgebracht, die wir uns zum Aufbau und zum Nachtessen grillieren gegönnt haben.

Es folgte eine schöne, lange Nacht. Und in der absoluten Dunkelheit unseres völlig abgeschiedenen Plätzchens haben wir in unserer Glückseligkeit auch zwei neue Sternbilder entdeckt. Selbstverständlich haben wir sie sofort bei der International Astronomical Union als «Fluxkompensator» und «Mirage» zur offiziellen Aufnahme in den Katalog als 89. und 90. Sternbild eingereicht. Zur Orientierung habe ich den Grossen Wagen, also den Grossen Bären, oder alternativ die Grosse Schöpfkelle – je nach kulturellem Hintergrund – eingezeichnet:

Mann erkennt sie wirklich gut, und einmal gelernt, kann man sie nie mehr un-sehen. Eigentlich erstaunlich, dass diese nicht bereits vor Jahrhunderten so benannt wurden.

Von unserer Entdeckung beschwingt, sind wir dann in unseren nächsten Flugtag gestartet. Nach einigen dutzend Minuten Fussmarsch waren wir bei unseren Kühen angekommen und haben gemeinsam geweidet. Die Kühe im Gras, und wir in der Thermik.

Am Abend, wieder zurück im Basecamp, gab es einen weiteren wundervollen Sonnenuntergang. Dort, wo sich die Kühe und Modellflieger gute Nacht sagen.

Wer kann oben den schlafenden Indianer im Sonnenuntergang erkennen? Er steht für mich für viele beste Erinnerungen. Nicht nur an jenem Sommerabend :)

Neuer Tag, neues Wander- und Flug-Glück.

Schliesslich haben wir uns dann aber doch auf den Weg in andere Gefilde gemacht. Unterwegs haben wir unsere Wasservorräte aufgefüllt (und uns beim Warten zum ersten Mal im Leben über die bescheidene Schüttung eines solchen Brunnens gemacht) und konnten uns am nächsten Morgen endlich mal die vielen Schichten Sonnencreme und das Salz von der Haut baden. Und: Never mess with a Vegetarian…

Am nächsten Tag wollten wir, vorbei an meinen fliegerischen Wurzeln, auf den Grenchenberg fahren.

Auch unter üblichen Umständen ist der Weg auf den Grenchenberg für das toppersche Büssli ein K(r)ampf. Dieses mal war jedoch die Vorbergstrasse gesperrt, und wir haben uns entschieden einer ausgeschilderten «Umfahrung» über «Sur le Chable» zu folgen. Ja, so nah ist Granges les Bains (in Memoriam Papapa) am Röstigraben. Sagen wir es mal so: Mit Steuerrad mit den Schraubenschlüssel nachziehen und #!@¿}X! es hat geklappt. Wir sind oberhalb des Stierenbergs wieder auf die gewünschte Strasse gekommen. (Was sagt das aus, wenn der Busfahrer beim Fahren ohne den Gurt zu lösen und sich zu verrenken eine Rohrzange greiffen kann? Und was sagt es über den Beifahrer aus, wenn er sich diese Frage erst im Nachhinein stellt?)

Belohnt wurden wir erneut mit fantastischer Aussicht über das Mittelland und recht guten Flugbedingungen.

Letztes Foto oben: Suchbild – wo ist der Pilot?

Mit der Entscheidung, was wir als nächsten tun wollten, haben wir uns nicht leicht getan. Die Bedingungen waren gut, die Aussicht sowieso, und zu Essen und Trinken hatten wir genug dabei um auf dem Grenchenberg zu bleiben. Trotzdem wollten wir in den verbleibenden Tagen unserer Reise noch etwas Neues ausprobieren. Nach den üblichen 2.5 Flugstunden haben wir uns daher wieder auf den nach-unten-Weg gemacht. Aufgrund der gesperrten direkten Strasse und unserer Erfahrung mit der «Umfahrung», dieses mal via Court-Tavannes-Biel. Eine willkommene Nebenerscheinung von unserer Entscheidung war, dass wir uns auch an diesem Abend erneut im Wasser erfrischen, und anschliessend, frisch gebadet, im Fischerhuus bewirten lassen konnten.

Nach einem musikalischen Abend aus dem «Lärmklötzli» oder der «Boombox» auf zwei Stüehli zwischen Aare und dem Flugplatz Grenchen, machten wir uns auf den Weg auf den Ahorn. Respektive auf die Ahorn-Alp. Zwischen den Juraketten, von denen wir hergereist waren, und den Luzerner und Berner Alpen, fliegt man dort über den Hügeln des Napfes. Es trug prächtig und auch hier waren wir wieder praktisch alleine. Erst am zweiten Tag bekamen wir Gesellschaft eines freundlichen, gmögigen Modellfliegerkollegen. Auf dem Ahorn kann man im Büssli (nach Anmeldung) offiziell übernachten und die sanitären Anlagen benützen. Selbstverständlich haben wir auch die Gelegenheit genutzt, für uns Kochen zu lassen, und haben vorzüglich im Restaurant gespiesen.

Im 2023 haben wir es leider nicht auf unser so traditionsreiches wie legendäres Büsslireisli geschafft. Daher bleibt auch ein Bericht dazu aus.

Wer weiss, vielleicht schaffen wir es bald wieder einmal ins benachbarte Ausland? Es hat uns dort eigentlich immer sehr gefallen. So long und bis bald wieder an den Hängen und in der Sonne – Mailman.

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Ein gekrönter Sommer Part III – Spätsommer und Herbst

16.03.2021

Im zweiten Teil meines Rückblicks auf die letzte Flugsaison habe ich mich ausgiebig unseren Modellfliegerschnauzferien, die wir im 2020 für einmal in der Schweiz verbracht haben, gewidmet. Aber der Sommer war danach zum Glück noch nicht vorbei, und so kann ich hier den dritten Teil Fotodokumentieren.

Auf dem Flugplatz Gossau

Man kann ja nicht immer weg fahren. Muss man auch gar nicht. Dafür haben wir ja unseren Flugplatz im Riet. Und dort können wir zwar auch Segelfliegen, aber vor allem können wir dort alles das fliegen, was eine Piste voraussetzt. Und neben gemütlichem Faulenzen, Schwätzen und Zuschauen auf dem Flugplatz, haben wir natürlich auch genau das ausgiebig getan.

Wir haben auch wieder einen Fliegertag mit unserem Neffen gemacht. Wenn es so weiter geht, können müssen wir nächstes Jahr die Lehrer- und Schüler-Rollen tauschen…

Ja, und der Herr Sturzenegger war ebenfalls ab und zu zu Gast zum Pistenflieger Fliegen. Unter anderem für den Jungfernflug seiner grossen Blackhorse L-39. Der Holzjet ist enorm leicht gebaut und hat trotz seiner beeindruckenden Grösse mit “lediglich” einem 90 mm Impeller ganz erstaunliche Flugleistungen. Sie flog auf Anhieb einwandfrei. Nur die Bugradanlenkung konnte mich nicht überzeugen und bedarf nun einer Überarbeitung.

Auch mit meiner P-80 Shooting Star bin ich viel geflogen. Sie fliegt wirklich toll, und das Bungee ist schnell montiert und wieder eingepackt, so dass die Entscheidung, diesen Flieger auch noch mit auf den Flugplatz zu nehmen, immer sehr leicht fällt ;)

Hahnenmoos zum Zweiten

Ganz spontan haben der Topper und ich beschlossen, im August nochmals ein paar Tage zum Fliegen in die Berge zu fahren. Da wir für diese Kurz-Schnauzferien nicht auf eine mobile Übernachtungsmöglichkeit angewiesen waren, bin dieses mal ich gefahren und habe den Herrn mit seinem Fluggerät in Zürich abgeholt. Unterwegs gab’s natürlich die obligate Stärkung in unserem Stamm-Börger-Lokal.

Wir wurden mit Hammerwetter empfangen und die ganzen Tage über bedient. Der Bau- und Lagerraum war gut gefüllt, obwohl die Belegung eher angenehm tief war. Dieses mal hatten wir zwei Plätze im Massenschlag, und auch da war die Auslastung angenehm.

Und dann hiess es: Flieger bereit machen und Abmarsch! … So verflogen wir die Tage am Skilift, am Bänkli und oben am Lavey.

Leider ist Sturzis Wanderer an besagtem Lavey einer GP15 zum Opfer gefallen. Während die GP15 mit einem lädierten Schalenflügel notlanden konnte, hat es den Wandervolgel erwischt. Der Unfall war nicht überlebbar.

Die zweite Hälfte des Nachmittags haben wir sodann mit Suchen & Bergen verbracht. Immerhin war auch diese Aktion ein landschaftsmalerischer Leckerbissen:

Gut haben wir immer so viele Flieger dabei. (Ersatz in Form eines Tomcat Evo hat der im Moment akut vom Bauvirus befallene Geschädigte aber inzwischen schon beschafft und gebaut.)

Nicht nur die Fliegerei war toll, auch die Stimmungen am Abend sind einfach immer wieder hinreissend – sogar in der “Fliegeraustsellung”, dem Rondell, das nun leider einem Neubau weichen musste. Und mit einem Glas Wein leuchten die Farben noch etwas schöner.

Und wenn wir beim Einladen nicht zu viel kaputt gemacht haben, dann kommen wir in der nächsten Saison wieder!

Saisonabschluss am Ahoren

An einem wunderschönen Herbsttag im November haben wir die Flugsaison abgeschlossen und dem Winter – mit dunkleren und kalten Tagen – Platz gemacht.

Und jetzt, lieber Frühling, darfst Du kommen! 🙂

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Ein gekrönter Sommer Part II – Modellfliegerschnauzferien 2020

07.03.2021

Vor einigen Tagen habe ich den ersten Teil des 2020-Corona-Summer-Reviews veröffentlicht. Nun folgt Teil zwei. Eben die…

…Schnauzferien mit Sturzi

Ja. 2020 war ja das erste der Corona-Jahre. Nach dem ersten, bei uns in der Schweiz zum Glück vergleichsweise freundlichen, “Lockdown” im Frühling, hatten wir einen recht lockeren Sommer (zu locker, wie wir (wussten und) dann bitter lernen mussten). Ferien in Farfaraway wie 2017 in Savoyen waren eher nicht drin, im Inland aber problemlos möglich. Also haben der Herr Topper und ich unsere Schnauzferienpläne von Italien in die Schweiz verlegt. Auch in der Schweiz gibt es ja tolle Orte zum Flügerlen. Für die kurz angebundenen Leser, die ich nicht überstrapazieren und danach wieder zu Netflix entlassen möchte,  hier die Zusammenfassung unserer Reise:

Für die Hartnäckigen und alle die, welche Youtube schon zu Ende geschaut haben, folgen nun ein paar Details unserer Inland Segelfliegerferien.

Saanentage

Gestartet sind wir an einem schönen Samstag Abend mit dem inzwischen wohlbekannten Büssli [2], bei mir in Bertschikon. Um mir die Ferien vollends zu verdienen, hatte ich am Samstag noch ein paar Stunden gearbeitet, um das Notebook dann gegen Abend mit Schwung und demonstrativ zu schliessen. Leider hatte ich die kleine Plastik Struppi Figur, die als Maskottchen zwischen Tastatur und Display stand, übersehen… #!@}X!

 

Damit war ich definitiv reif für die Ferien und konnte mich in den kommenden Fahrstunden und Tagen im Coping üben. Unser Plan war es, westwärts in die Berge zu fahren. Obwohl bei der Abfahrt noch nicht ganz entschieden, war Saanen ein Wegpunkt, den wir für die erste Fahrt als grobe Richtung anpeilten. Bei wunderschöner Stimmung, guten Gesprächen (soweit das bei VW-T3-fährt-auf-der-Autobahn überhaupt geht) und Musik, fuhren wir gemütlich in die Nacht und die Ferien hinein…

Auf einer lauschigen, trockengelegten Schlaufe der alten Saanenmöserstrasse sind wir am nächsten Morgen erwacht und haben uns zum ersten Mal in unseren Schnauzferien Edition 2020 auf dem dreitrittigen Leiterchen (für den Zugriff in die Dachbox…) Kaffee gekocht.

Danach haben wir uns Kopf über ins Saanenland gestürzt. Ich muss an dieser Stelle sagen: Das ist für mich in der Zwischenzeit ein andächtiger und von vielen Erinnerungen geprägter Akt geworden. Der Moment, wenn ich über den Saanenmöser fahre und sich das Tal vor mir öffnet ist, als würde mich das Saanenland umarmen und mich für eine weitere Ausgabe der Saanenabenteuer willkommen heissen. Seit nun mehr als 20 Jahren verbinden mich verschiedene Aspekte der Fliegerei, Freunde und tausend persönliche Erinnerungen mit dieser Region im Berner Oberland. Darum muss dieses Bild einfach in gross in diesen Bericht: Saanen und Freunde, here we come!

Unser Büssli fand für ein paar Tage ein Plätzchen auf dem Flugplatz. In den Monaten Juli und August finden seit langer Zeit die Lager (bzw das inzwischen inzwischen konglomerierte Lager) der Berner und Zürcher Segelfluggruppen statt.

Die folgenden Tage verbrachten wir beim Fliegen in den lokalen Bergen, und die Abende mit Freunden auf dem Flugplatz. Dabei liessen wir so manche Erinnerung aufleben und haben für neue gesorgt.

Das Wetter und die Bedingungen waren wunderbar. Das Büssli schnabelte brav die Höger hoch und wieder runter. Motor, Bremsen und Fahrer blieben cool, wobei Ersterer am Morgen, und Letzterer am Abend je passendes Öl (øl) bekam :)

Nach vier Tagen Fliegen, Essen, Trinken und Plaudern im Saanenland beschlossen wir, dass wir mit unserem fahrenden Hangar weiter ziehen wollten. West- und Nordwärts. Mit diesem Panorama kurz vor einem heftigen Sommergewitter verabschieden wir uns in diesem Bericht für ein Jahr vom Flugplatz Saanen.

Musée clin d’ailes

Via Château-d’Oex und Gruyères ging es nun nach Payerne. Da gab es doch tatsächlich ein Fliegermuseum, dass wir noch nicht gesehen hatten! Den Tag verbrachten wir mit der gemütlichen Fahrt bei bester Musik durch die wunderschöne Landschaft. Langsam weg vom Berner Oberland, durchs Greyerz ins Seeland. Das Musée clin d’ailes, gleich nördlich der Piste des Militärflugplatzes Payerne, war unser Nachmittagsprogramm. Stundenlang schlenderten wir zwischen den verschiedenen vergangenen Fliegern – vor allem Jets – unserer Flugwaffe. Sehr lohnenswert, auch an einem nicht regnerischen Tag.

Grenchenberg

Der nächste modellfliegerische Wegpunkt war der Grenchenberg. Mit Grenchen verbindet mich viel. Nicht nur stammen 50% meines Erbgutes aus dieser Ortschaft ob der Aare am Jurafuss, sondern auch meine durchaus prägende fliegerische Grundausbildung.  Oberhalb dieser ominösen Gemeinde sollte sich, so berichtete man sich,  ein Plätzchen befinden, das sich gut zu Fliegen eignet. Und das wollten wir ausprobieren.

Dazu haben wir uns vorsichtig heran getastet, in dem wir auf einem grossen, ebenen Parkplatz auf halber Höhe übernachtet haben. Im nahen Restaurant Stierenberg konnten wir uns Abends und am nächsten Morgen zum Frühstück stärken, bevor wir unseren neuen Flugplatz anpeilten.

Von der Neugier getrieben und von Freundlichkeit getragen, ergaben sich tagsüber während der Wanderpausen der Passanten viele interessante Gespräche über die Richtige- und die  Modellfliegerei. Ich glaubte zu merken, dass (auch hier) Corona die Geisteshaltung etwas zu öffnen vermochte. Leider kreuzte sich der langsam einsetzende Nordwind und die Thermik im Verlaufe des Tages immer stärker, so dass wir zunehmend froh um unsere Elektromotoren waren. Die Aussicht und die Topographie waren jedoch toll. Wenn die Verhältnisse etwas passender sind, dann kann man hier sicher problemlos grosse bis grösste Bomber fliegen und landen.

Auf unserem nach Hause Weg machten wir auf halber Strecke nochmals einen Halt an der Aare. Wir genossen den letzten schönen Abend beim Baden, Essen und Bierlen, bevor in der Nacht der Regen einsetze.

Die 2020 “Swiss Edition” unserer Modellfliegerschnauzferien ging damit zu Ende. Bis zum nächsten Jahr. Mal sehen, was es uns bringt. Es kann ja unschwer besser werden 🙂

Bilder: Marcel Sturzenegger, Kathrin Senn, Michael Naef

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Ein gekrönter Sommer Part I – Oder: Das Jahr 2020 war auch schön

25.02.2021

Es muss ja nicht immer Suhlen im Elend sein. Nein. Das Schöne, das soll der Inhalt dieses Rückblicks sein. Ja, dieses vermaledeite Jahr 2020 wird nicht als Höhepunkt in die Analen eingehen. Da sind wir uns alle einig. Aber es hat uns in gewisser Weise vielleicht auch die Augen und Sinne für bisher zu kurz gekommenes geöffnet. «Glücklich ist, wer das Glück erkennt», habe ich in einer E-Mail Signatur gelesen. Was dieser Satz für das Anno Corona 2020 meint, möchte ich wie folgt heraus arbeiten: Glücklich ist, wer das Gute im Schlechten sehen kann. In diesem Sinne habe ich ja schon im Frühling 2020 einen Beirag geschrieben. Nun möchte ich mit einem Rundumschlag fortfahren. Ich fange einfach an. Macht Euch gefasst auf viele Bilder. Ich versuche derweil den Text kurz zu halten. Also los gehts. Mit….

Fliegen im Frühsommer

Vor dem Haus. Auch wenn die Bisentage im Frühling häufiger zu werden scheinen (Bise geht vor unserem Gehäuse nicht wirklich), sind die kurzen und auch längeren Flugmomente im Frühling und Frühsommer immer ein Highlight. Die Sonne, die Wärme und das Drausen sein gehen runter wie Öl.

An Frau’s Geburtstag waren wir mit Freunden auf dem Eggli fliegen. Ein herrlicher Tag. Nicht zu letzt wegen dem Cordon Bleu im Haflinger Hof, auf das wir uns schon Tage zuvor gefreut haben. Schliesslich war es auch kurz nach dem Ende des ersten Corona-“Lockdowns” hier in der Schweiz das erste Mal seit langem, dass wir wieder mit jemandem “fremden” auswärts Essen gingen. Es war ein wundervoller Tag.

Ein paar hundert Meter tiefer wurde es so warm, dass sich sie Flieger auf dem Flugplatz nur noch im Schatten zusammenrotteten….

Hahnenmoos

Pünktlich auf die im Jahr zuvor gebuchten Tage im Berner Oberland erreichte die Schweiz ihr Minimum bei den Coronainfektionen. Bei gerade mal einem Dutzend Neuansteckungen pro Tag reisten wir für einige unbeschwerte Tage ins Hahnenmoos. Wir hatten die selbe Woche wie immer gebucht und haben einige wundervolle Tage mit unseren Fliegerkollegen aus dem Berner Oberland und unserer lieb gewonnenen deutschen Truppe verbracht. Dem grossen Pulk sind wir jeweils aus dem Weg gegangen. Um so mehr haben wir beim Bänkli wie die wilden Ahisiert, sind DLG und Pino geflogen, oder sind auf den Lavey, wenn der Jet-Set ins Luegli gezogen ist.

Apropos “Ahisiert”. Der Ahi ist einfach eine Wucht! Obwohl der Preis für das bisschen Verpackungsmaterial nicht geschenkt ist, jeden Rappen wert ist er auf jeden Fall! Famos war auch die unterschiedliche Gestaltung der vielen anwesenden Ahis. In originalweiss gab es keinen einzigen. Abgesehen vom fehlenden Durchzug ist dieser Schäumling einfach der Flieger, den man in den Bergen dabei haben muss.

Pünktlich auf die Bergferien wurde auch mein Stingray fertig. Um ihn einzufliegen sind wir dann doch ein mal in Richtung Luegli losmarschiert. Mari mit ihrem Flamingo, und ich zusätzlich mit dem Tornado bewaffnet. Die Bedingungen waren OK, aber nicht überragend. Aber dafür haben unsere Flieger – auch mein Stachelrochen – eine Nachhilfe in der Nase. Dem Ausprobieren des neuen Tierchens stand also nichts im Wege. Fazit des ersten Flugtages: Fliegt wie erwartet tip top! Der Ausschlag der Wölblklappen nach unten ist bei dieser Version des Stingrays aber einfach zu knapp. Glider_it Frabriziert ja aber nun den Stingray Evo, der die Ruder auf der Flächenunterseite angeschlagen hat, und damit dieses Problem nicht mehr aufweisen sollte.

Neben den fast unschlagbaren Tagen am Bänkli (echt, das sind wirklich immer absolute Highlights!) haben wir zusammen mit unseren Belgisch-Deutschen Fliegerfreunden auch auf dem Lavey einen super Tag erlebt. Während die “Grossen” auf dem Luegli ihre Ausstellung gemacht haben, haben wir in sehr entspanter Atmosphäre auf dem Lavey unsere Fliegerstunden in der Luft genossen. Es war eine Wonne.

   

Was ich an dieser Stelle nicht weglassen möchte sind ein paar Stimmungsbilder (die meisten von Nico Kraft). Vor allem die Abendstunden im Hahnenmoos sind sind von philosophischer Schönheit.

Die Buchung fürs 2021 steht. Hoffen wir, dass wir auch dieses Jahr einige Tage fernab von der Hektik und den Sorgen des Alltags beim Fliegen im Hahnenmoos verbringen können. Bis dann…

Bilder: Nico Kraft, Marianne Naef, Michael Naef

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Corona, Corona

22.04.2020

Seit etwa 6 Wochen hat uns dieses kleine Ding im Griff. Wir bleiben alle zu Hause, machen Home Office wo immer möglich und verzichten auf alle Vereinsaktivitäten, wie von der COVID-19-Verordnung 2 gefordert. Auch die Generalversammlung haben wir abgeblasen, beziehungsweise, gestützt auf die selbe Verordnung, schriftlich durchgeführt. Inzwischen haben wir uns alle an die Videokonferenzen gewöhnt. Sei es geschäftlich, sei es für Vorstandssitzungen, oder einfach für die inzwischen lieb gewonnenen Jitsi-Biere als einziger Ersatz für den sozialen Austausch ausserhalb der eigenen vier Wände.

Diese neue Realität wird uns wohl noch ein Weilchen begleiten. Denn: Noch ist nur ein verschwindend kleiner Teil unserer Bevölkerung immun, und es gibt weder wirksame Medikamente gegen die Krankheit, noch eine Impfung, die uns einen verkürzten Weg zurück in die Normalität ermöglichen könnte. Diese wird wohl eine neue, etwas andere Normalität sein. Home Office wird einen anderen Platz einnehmen als zuvor, das Distanznehmen, das krampfhafte Händewaschen und auf die Hygiene achten wird sich tief eingebrannt haben und bleibende Spuren in unserer Alltagskultur hinterlassen. So wird von allem etwas haften bleiben. Hoffen wir auch ein Bisschen von der Erkenntnis, was alles möglich ist, wenn wir denn wirklich müssen und wollen.

Ich habe heute einen freien Tag. In der Werkstatt war ich schon. Dorthin gehe ich später nochmal. Der Wind kommt für den Hügel vor dem Haus aus der falschen Richtung. Und ich sollte zu Hause bleiben. Also schreibe ich jetzt eine Zusammenfassung über meinen persönlichen Lockdown. In modellfliegerischer Hinsicht, versteht sich.

Der letzte Tag auf dem Flugplatz

Am Wochenende vor der bundesrätlich verordneten Stilllegung unseres Landes hatten wir noch Besuch. Manuela und Topper hatten noch ein Pizzaessen bei uns offen, und so verbrachten wir auch einen Nachmittag mit Flügerlen auf dem Flugplatz. Selbstverständlich nach allen Regeln der Kunst, sprich: Unter Einhaltung von Abstand, mit Ellenbogenniesen, Händewaschen etc. pp. Dort haben wir anwesenden Vorstandsmitglieder auch beschlossen, auf die physische GV zu verzichten. Also sogar noch bevor wir gesetzlich dazu verpflichtet wurden.

Schön wars. Toppers P-80 ist leider nicht mitgekommen. Sie war noch nicht ganz fertig, und er fühlte sich so früh in der Saison auch noch nicht ganz fit für deren Erstflug. Dafür haben wir wieder mal seine Micro-L-39 gespickt. Die fliegt erstaunlich gut, für ihr Westentaschenformat.

Flottenzuwachs

Was passiert, wenn man zu Hause bleiben muss und nicht fliegen gehen kann? Richtig, die Familie wird grösser. Flottenzuwachs. Zwei Wochen später hat die Frau von einem Vereinskollegen eine ASW 28 mit etwas mehr als drei Metern Spannweite übernommen. Das Modell ist schon etwas älter und hat Styro/Abachi Tragflächen zum etwas gedrungen geratenen GFK Rumpf. Hersteller unbekannt. Das Modell ist mit alle Finessen eines Seglers der FAI-Standardklasse ausgerüstet: Schleppkupplung, Störklappen, und Einziehfahrwerk, letzteres sogar mit Fahrwerkstüren abgedeckt. Sie ist relativ leicht und hat ein sichtbar stark gewölbtes Profil. Willkommen in der Familie, Breitmaulfröschen 🐸

Schleudern

Habe ich vorhin geschrieben, man könne nicht Fliegen? Das ist natürlich falsch. Vereinsaktivitäten sind verboten, und Kontakte soll man meiden. Darum haben wir unseren Vereinsflugplatz geschlossen. Aber ganz alleine, bei uns vor dem Haus, da dürfen wir noch fliegen. Genau so, wie man noch Joggen oder Velofahren darf. Um wenigstens ein bisschen aus den immer gleichen vier Wänden heraus zu kommen und etwas für die seelische Gesundheit zu tun, haben wir das auch vermehrt getan. Die Auswahl der Flieger an die Umstände angepasst, ist das in diesem Bilderbuchfrühling eine Wonne.


Auch beim ausgedehnten Spazieren bin ich schon ins Schleudern gekommen. Mit dem Bauchladen und 250 g Harz und Kohle in der Hand bin ich durch die Haustüre, auf den Feldweg und immer der Nase nach über Wiesen, durch Wälder und an Bächen entlang gegangen. Dabei hat man richtig gemerkt, wie der Stellenwert des persönlichen Austauschs in den wenigen Wochen relativer Isolation gewachsen ist. Noch nie habe ich so viele freundliche Blicke erhalten, noch nie wurde so häufig, laut und ehrlich zurück gegrüsst und noch nie wurde ich so oft offen, interessiert und positiv auf den Flieger in meiner Hand angesprochen. Man hat gemerkt, es war den Menschen ein inniges Bedürfnis, sich auszutauschen, etwas Nähe zu spüren, Freundlichkeit zu geben, in der Hoffnung, selbst ein wenig davon zurück zu bekommen. Das hat mich sehr beeindruckt und durchaus wirklich das Herz erwärmt. Mit zwei, drei Metern Mindestabstand sind sich an diesem Tag die Menschen näher gekommen als je zuvor. Mein einsamer Spaziergang war nicht alleine. Ich hoffe – nein – ich wünsche mir, dass etwas von dieser Freundlichkeit, von diesem Wahrnehmen und dem Achten der Anderen hängen bleibt. Möglichst lange.

UHU Leben

UHU: “ums Huus”. Oder “Ums Haus”, für alle, die dem Hochallemannischen nicht mächtig sind. Wer nicht von der Klopapierknappheit betroffen ist, für den ist das Freizeitleben zu Hause ja nicht per se schlimm. Es kommt nur drauf an, was man draus macht.

Der Düsenjet darf halt nur zum Sonnen raus und muss zu Hause bleiben (*haha*!), während dafür der Haifisch endlich wieder mal Höhenluft schnuppern kann. Aus meinem vor beinahe 20 Jahren selber konstruierten Segelflieger ist seit langem eine Hangar Queen geworden. Auch wenn er zuvor während einer Dekade mein meistgeflogenes Modell war. Jetzt haben die Beiden Rollen getauscht. (🧻 ↔ 🧻. Höhö, Flachwitz, Schenkelklopfer, sorry.) Ich glaube, der Haifisch hat schon längst nicht mehr damit gerechnet…

Vom Guten sollte man genug haben. Zum Beispiel gutes Bier aus meiner LieblingsHofbrauerei. Zusammen mit einem guten Buch. Und wer Klopapier hat, der kann sich auch einen Fisch auf dem Grill leisten. So ist ein Frühlings-Corona-Abend geradezu eine Wonne.

Ja, und das mit dem Coiffeur ist auch halb so wild. Wann, wenn nicht während einem staatlich verordneten, landesweiten Haarschneidemoratorium für professionelle Dienstleister, ist es so risikoarm und opportun, sich Frisurentechnisch wieder mal etwas aus dem Fenster zu lehnen. Wer kann denn nämlich schon Sprüche klopfen, wenn er selbst aussieht wie ein Römischer Legionär in Asterix der Gallier.

Elektrisch

Besonders in den ruhigen Abendstunden, wenn die Aufwinde abgeklungen sind und die Luft still über der Ebene und den schwach gewölbten Kuppen steht, ist die Zeit für Elektroflieger. Nach Feierabend eine Akkuladung lang segeln und die Zuschauer, die sich seit dem Lockdown immer wieder mit oder ohne Kinder in sicherem Abstand zum Zuschauen einfinden, mit ein paar Figuren beglücken. Ja, und auch der Memory, meine allererste ferngesteuerte Eigenkonstruktion aus dem Jahre 1996, darf auch wieder fliegen! Heissa: Mit einem Hacker B20 15 L + 4:1 Getriebemotörchen, einem 3s LiPo Akku mit 1.8 Ah Kapazität und einer alten 10 x 8 Rasa Latte (wer kennt die noch?) geht das Leichtgewicht ab wie die Post. Mit sage und schreibe 5 – 6 Minuten Motorlaufzeit 😆

Und die Bauerei?

Ja, die Werkstattsaison geht in die Verlängerung. Da bin ich (sind wir…) natürlich auch stetig aktiv. Es ist eine Gratwanderung zwischen Freude und Koller. Im Moment widme ich mich vor allem der Venom, die darum gute Fortschritte macht. Die Flügel sind fast fertig, der Rumpf mit Kabinenhaube und Nase auch. Die Leitwerksträger und das Höhenleitwerk sind eingemessen und zum Anbau vorbereitet. Jetzt geht es ans Zusammensetzen der grossen Komponenten und an den Technik- und RC-Einbau.

Zur Venom werde ich bald wieder einmal einen ausführlicheren Bericht schreiben. Ja, ich weiss: Sag niemals “bald”, wenn es um Blogbeiträge geht…

Bis dahin wünsche ich Euch, dass es Euch stetig gelingen möge, das Unbequeme zu akzeptieren, das Gute zu sehen und das Beste (daraus) zu machen.

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Funkstille im Sommer…

19.10.2019

…gab es höchstens hier auf der Webseite. Das schöne Wetter lockte nach draussen und liess die Tastatur als klapprigen Plan B im Schatten stehen. Natürlich gab es auch Zeit für Müssiggang. Aber dann wurde, wo es denn nötig wurde, eher geflickt oder ein bisschen an der Wönom Venom oder der P-80 weiter gebaut. Ja, zu den Beiden sollte es bald mal ein Update geben. Sobald es dann endlich genügend wüstes Wetter ist, so dass einem sogar das Bauen verleidet.

Aber jetzt zum eigentlichen Thema. Ich versuche mich an dieser Stelle in einem effizienten Rundumschlag als Übersicht. Natürlich mit vielen Bildern. Vielleicht schreibe ich später zum einen oder anderen Thema einen detaillierteren Beitrag. Mein fliegerischer Sommer war geprägt von vielem Jet fliegen. 63 Ultra Flash Flüge habe ich seit dem Frühling aufsummiert. Auch die TopRC Cougar habe ich geflickt, mit einer stärkeren Turbine ausgerüstet und wieder geflogen. Vorher waren aber der Topper und ich ein weiteres Mal auf Hangflugtour. Im Zigerschlitz war Zigermeet und auf dem Flugplatz Donauwörth-Genderkingen JetPower Event. Also, los:

Fliegen im Gossauer Riet

Fangen wir doch mit ein paar Bildern der letzten zwei Monate von unserem heimischen Flugplatz und aus dessen Umgebung an. Ich habe meine Siai Marchetti von Sebart erstgeflogen (sie fliegt saugut), Topper hat seine TB Models Panther zum zweiten Erstflug antreten lassen und meine ASW 24 durfte ein paar mal an die Schleppleine von Martin’s neuem “Eco Boomster” (was für ein Name…). Das ganze eingerahmt, wie schon geschrieben, von vielen Impeller- und Düsenjet Flügen.

Zigermeet 2019

Heuer fand wieder das spektakuläre Zigermeet, die wohl schmalste Airshow der Welt, statt. Schmal, weil der Zigerschlitz beim Flugplatz Mollis, eingerahmt von felsigen Bergflanken, gerade mal 1-2 km breit ist. Und spektakulär, weil diese Enge entweder zu eher langweiligen links-rechts-links-rechts Vorbeiflügen verleitet (quasi Düsenjet F3-F) oder dann eben, bei Piloten die sich trauen, den Ehrgeiz zu wecken scheint. Besonders hervor getan haben sich dabei der Gripen Display Pilot und unser Schweizer F/A-18 Solo Display, der natürlich in den Glarner Bergtälern ein Heimspiel hatte. Der Deutsche Eurofighter Pilot lief sich aber im Verlauf der Veranstaltung durchaus warm und steigerte die Anpassung ans Gelände von Flug zu Flug. Der ebenfalls an ausgeprägter aviophilie leidende Herr Bühler (der auf seinem Blog in ausschweifender Weise und überaus blumiger Sprache von seinem Weg zum Privatpiloten berichtet – sehr empfehlenswert), seine Kollegin Mirjam und ich genossen die zwei Tage Avgas- und Kerosintherapie mit unseren Spiegelschletzern und den grossen Objektiven.

Topper & Mailman on Tour

Wieder mit dem WV Büssli, dieses Mal aber nicht in Frankreich, wie im 2017 und 2018, sondern im Südtirol mit einem wetterbedingten Rücksturz via Tessin in die Deutschschweiz.

Jet Power

Und dann war da noch diese Messe auf der man drei Dinge kriegt: Grosse Jets, ganz grosse Jets und Minderwertigkeitskomplexe. Auch diese habe ich mit Sturzi a.k.a. Topper besucht. Ja, was soll man sagen. Es ist die mit Abstand grösste Messe zum Thema der Jetfliegerei weltweit. Ein Stelldichein aller international bekannten Händler mit einem Who-is-who der Jetpiloten die das ausgestellte Material vorfliegen. Impeller, Turbinen, Modelle und Zubehör so viel das Herz begehrt und so weit das Auge reicht. Kurz: Wahnsinnig.

Und was die Jetpiloten 1995 in Neu-Ulm schon konnten, 1997 in Wroughton zelebrierten, am Rookie Meeting erneut unter Beweis stellten, das können sie auch heute noch: Feiern. Auch wenn der Westernhagenimitator auf der Bühne zwar nicht schlecht, auf die Dauer doch eher schwer zu ertragen war und leider wohl von Duracell gesponsert wurde. Spass hat’s gemacht 😎

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Watles 2019 Edition

10.06.2019

Auch dieses Jahr sind wir mit Toppers wieder zum Saunieren, Baden, Kneten, Laufen, Mampfen, Gurgeln und Hangfliegen ins Hotel Watles im grenznahen Südtirol. Was es zu sagen gibt habe ich im letzten Bericht schon geschrieben. Darum mache ich es mir heuer einfach und gibt an dieser Stelle einfach die 2019er Fotolovestorry zum gucken.

Cast

Manuela · Mari · Topper · Mailman

Technik

Alpina 3m · Wanderer · Dread · Orca · PCM Pino · PCM Fireworls 6.2 AKA Schlöidi · Easyglider · Heron

Statisten

Höllein Climaxx evo · Baghira · RCRCM Tornado and more

Filmed

on Locations in North Italy and Züri Oberland with Nikon, Sonny Phones & the Pink Lady

Most Airplanes were not harmed in the process

© MMXIX Aiolos & Horbach Productions

 

 

Schön wars. Danke Euch guten Gesellen und bis zum nächsten mal!

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Modellfliegen im Hotel Watles

29.01.2018

Als wir vor zwei Jahren zu zweit Modellfliegerferien im Hatzis gemacht haben, dachten wir, das wäre bestimmt auch zu viert lustig. Und so kam es, dass wir Topper und seine nicht modellfliegende Freundin fragten, ob sie Lust hätten, sowas mit uns zu machen. Sie hatten und brachten auch gleich noch eine weitere Facette ins Konzept: Wenn schon, dann schon. Die Bleibe sollte nicht nur Unterkunft sein, sondern auch den gewissen Wohlfühl- und Verwöhnfaktor bieten.

Da wir anfangs Juni – also relativ früh – unterwegs waren, und für 4 Tage auch nicht all zu weit fahren wollten, fiel unsere Wahl auf das Hotel Watles im Vinschgau. Gleich hinter der Grenze gelegen, war die Anfahrt aus der Region Zürich über den Wolfgangpass, Davos, Flüelapass, Zernez, Ofenpass, Val Müstair nicht nur eine wunderschöne Dreipässefahrt, sondern auch angenehem kurz.

Im Hotel wurden wir sehr freundlich begrüsst und konnten sofort unser Panoramazimmer beziehen. Leider hat es unser Knipsomat nicht auf die Reihe gebracht, ein vernünftiges Schwenk-Panorama des Zimmers zu produzieren. Jänu. (Wen ‘s interessiert, der findet schöne 360° Aufnahmen auf der Webseite des Hotels.) Das Zimmer war im obersten Stock gelegen und sehr geräumig. Die Flieger könnte man im Skiraum einlagern, aber da wir ja genug Platz im Zimmer hatten, haben wir uns das erspart. Auch sonst hat das Hotel einiges zu bieten. Die im ganzen Haus verteilte Ausstellung von alten Gefährten und vor allem historischen Schreib- und Druckmaschinen lockt zu einem interessanten Rundgang.

Das Wetter war während unseres Aufenthaltes leider durchzogen. Sobald die Sonne zwischen den Wolken durchscheinen konnte, funktionierte aber der Haushang wunderbar. Und weil dieser gleich neben dem Hotel liegt, war es auch kein Problem, den Nebel gemütlich aus dem Bad oder der Sauna zu beobachten, um dann beim Aufklaren die bereitliegende Fliegerei zu packen und loszulegen. Dank dem grossen und schön gestalteten Saunabereich war es auch kein grosser Verlust, dass das Wetter einen grossen Teil der Zeit nicht recht mitgespielt hat. Dann haben wir halt eben geschwitzt, gelesen und beim schaukeln in den Hängesesseln vom Fliegen geträumt ;)

Fliegerisch Funktioniert alles, was man auf schrägen oder kurzen ebenen Hängen landen kann. Zwecksegler bis 4 Meter sind kein Problem. Ein Elektromotor schadet natürlich nie. Auch im Watles nicht, wo die Aussenlademöglichkeiten entweder 50m unterhalb des Startplatzes oder dann ganz unten im Tal, 700 Höhenmeter tiefer, wieder gegeben sind.

Ein paar Fliegerbilder hats natürlich trotzdem gegeben. Und eigentlich sind ja wolkenlose Himmel todlangweilig.

 

Auch das Essen (wobei wir besonders das Abendessen gerne zu viert bei einer feinen Flasche Wein ausgiebig zelebreit haben) und das freundliche Personal haben uns überzeugt. Wir freuen uns schon auf die diesjährige Ausgabe unserer vierer-Modellflugferien. Sie geht – tataaa – wieder ins Watles.

Und: Nein. Wir sind leider nicht von Jeti gesponsert. Und vom Watles übrigens auch nicht ;)

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Die Gossauer Segeglflugtage in den Fideriser Heubergen, Ausgabe 2017

17.09.2017

Wie bereits im Jahr zuvor, sind wir auch heuer wieder Anfang Juni für ein Wochenende in die Bündner Berge gefahren. Ich fasse mich mit meinem Bericht von diesem Jahr kurz. Wer sich für das Gebiet und die Unterkunft interessiert, der lese doch den Bericht vom letzten Jahr oder besuche die Webseite der Heuberge.

Auch dieses Jahr war das Wetter nicht immer nur eitel Sonnenschein, aber insgesamt doch einiges besser als 2016. Erneut ist “unser” Wochenende in den Heubergen mit dem der MG Uster zusammengefallen, weshalb an der Hangkannte zwischendurch recht buntes Treiben herrschte. Manchen war das zu viel und leider gab es auch Verluste bei mindestens zwei Zusammenstössen.

Natürlich haben ich und Mari uns auch bei dieser Gelegenheit mit Serienbildern versucht.

Das Fliegen und Diskutieren mit den Club-Kollegen hat viel Spass gemacht. Wer weiss, vielleicht wiederholen wir das wieder einmal :)

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Mit dem Modellfliegerbüssli durch Hochsavoyen

27.08.2017

Es wird mal wieder Zeit. Zeit, mich hin zu setzen, und nicht nur Elektronen durch Servo- und Impeller- und anderweitige Motoren zu jagen, sondern auch mal wieder zu schreiben, was ich in Gedanken zwischen den Flügen eigentlich schon drei mal zu Tastatur gebracht habe.

Also: Ende Juli haben Topper und ich wieder mal Büssliferien gemacht. Dieses mal aber nicht einfach um der Ferien willen, sondern mit dem expliziten Ziel, in den Bergen Modell zu fliegen. Was liegt da näher, als ein Abstecher in die Französischen Hautes Alpes? Das Wetter passte, und mit vielen Ideen, aber ohne konkreten Plan, machten wir uns eines Sonntags auf in die Nacht und in Richtung Genf. Was in diesen sieben Tagen heraus gekommen ist, lässt sich eigentlich recht effizient in diesem Bild zusammenfassen:

Und eigentlich will ich auch gar keinen detaillierten Reisebericht in Romanform schreiben. Natürlich kann ich es trotzdem nicht ganz sein lassen. Aber ich versuche mal Bilder mit ein paar wenigen Worten sprechen zu lassen. Mal sehen ob mir das gelingt.

Sonntag, 16.7. – Die Packerei

Mit insgesamt elf Fliegern verteilt auf die Lade Schlaffläche und eine extra angeschaffte Dachbox geht’s am Sonntag Abend los. Leaving Switzerland heading SW.

Montag, 17.7. – Fliegen im Saléve

Trotz einem des Nächtens willkürlich ins Weisse gesetzten Punkt auf dem Navi gelingt uns die Ziellandung, und wir erwachen am Morgen bei bestem Wetter mitten in unseren Modellfliegerferien :D

Gleich nach dem ersten Kaffee starteten wir, wohl noch vor elf Uhr, in die an der Südostflanke vermutete Thermik und lagen damit goldrichtig. Im Minutenschnelle und -takt stiegen wir auf zwei-, dreihundert Meter und heizten die Höhe erfreut wieder ab. Auf der eigentlich fürs Modellfliegen bekannten Nachmittagsseite gings dann bedeutend gemächlicher zu und her. Hier mussten wir zwischendurch geradezu arbeiten um oben zu bleiben. Auch Überhöhungen waren nun nicht mehr so einfach möglich. Dafür gabs ein bisschen Gesellschaft von einem anderen Modellflieger und vielen bemannten Stofffetzen.

Des späteren Nachmittags machten wir uns zum Einkaufen auf den Weg in Richtung Annecy, um dann den Col du Joly anzusteuern. Der Dorfbrunnen von La Muraz war zwar sauwarm, aber es hat trotzdem gut getan, die verschwitzten Glieder etwas abzuspülen. Spät nachts, nachdem wir mit Sturzis T3 eine gute Stunde den Berg hochgeschnabelt waren, empfing uns dann die majestätische Aussicht vom Col du Joly auf das Mont Blanc Massiv. Leider hatte ich das Stativ für die Kamera zu Hause vergessen, aber hey, so konnte ich endlich mal testen, was es mit den hohen möglichen ISO Werten meiner neuen Kamera so auf sich hat:

Wir brieten unsere Forellen und schliefen in freudiger Erwartung ein…

Dienstag, 18.7.2017 – Col du Joly

So begrüsste uns dieser 2000m Pass des nächsten Morgens (scheint übrigens so eine Modellfliegerpassnaturkonstannte zu sein: Die meisten unserer Pässe in diesen Ferien waren so hoch.). Das gefiel uns. Und während Topper seinen neusten Neuzugang, den wunderschönen orangen Dingo auswog, machte ich mich links und rechts ans Auskundschaften der Passflanken. Wir entschieden uns dann für den nördlichen Grat in seiner westlichen Ausrichtung (bitte alle aufstehen, die mir folgen konnten).

Nach ausgiebiger Fliegerei sind wir am späteren Nachmittag für eine Zwischenverpflegung und zum Beraten des weiteren Vorgehens zum Büssli abgestiegen.

Bei der Stärkung in herrlichstem Wetter sowie einer netten Unterhaltung mit einem holländischen T1- und Volkswagenfreak, haben wir uns entschieden, den Rest des späten Nachmittags auf der nahen Kuppe gleich neben unserem Büssliplatz zu verbringen. Der Wind frischte nämlich auf und wir packten unsere Hangboliden und deren Ballast aus. Für mich hiess das Caldera S mit Ballast (jedoch noch mit dem Kohle- und nicht in der ganz schweren Version, mit dem Stahlverbinder) während Sturzi den Pace mit seinem inzwischen viel kopierten Folierschema parat machte. Ohne viel Überwindung aufbringen zu müssen, schoben wir unsere Hangklötze in den Wind und konnten loslegen :D Wenig später tauchte unser Büsslikumpane zum Zuschauen auf, und er wusste praktischerweise auch, wie man meine Kamera bedient. Es gibt nun also zur Abwechslung mal Fotos von Topper und Mailman zugleich :)

Der Hang, der Wind, das Wetter und die Gesamtstimmung waren einfach genau richtig. Für über eine Stunde tobten wir uns aus, wobei die Kurven rechts herum die spektakuläreren, die Links herum aber die schnelleren waren. Nur zu gerne wären wir noch eine Nacht auf dem Joly geblieben. Aber unser Wasservorrat zwang uns zur Weiterreise. So, wie wir Tags zuvor hochgeschnabbelt sind, zitterten wir mit den braven weiss-roten Büssli auch wieder runter, gegen Grenoble zu.

Mittwoch, 19.7.2017 – Die Odysee nach Valbonnais

Nachtquartier haben wir zu später Stunde, nach einer privaten Tour-des-Lacs (einmal um die drei Seen rum), in Laffrey gefunden. Passend dazu erwies uns die Tour de France am nächsten Morgen mit einer Etappe von la Mure nach Serre Chevalier die Ehre. Die Strecke, die wir mit dem T3 in den nächsten zwei Tagen machen würden, befuhren die tapferen Bizyklisten mit ihren Carbondopingkutschen. Beim anliegenden Südwind war unser Ziel der Col de Faïsses. Auf Umwegen erreichten wir den Fuss des in wunderbarster Landschaft eingebeteten Passes. Frohgemutes machten wir uns mit dem Büssli auf der relativ guten Schotterpiste auf den Weg, die 1000 Höhenmeter zu nehmen. Kurz vor dem Ziel, in einer Steilen Kehre, wars dann aber doch zu viel des Spulens. Wir kehrten um und beschlossen, unser Glück anderweitig zu suchen.

Südwind. In dieser Region. Und nicht Col de Faïsses. Schwierig. Die weiteren Hänge die wir (bzw. Topper) kannten, waren – Geographisch einleuchtend – westlich ausgerichtet. Noja, ausprobieren konnte man es ja. Zum Beispiel mit dem Corps. So schlötterleten wir also mit dem T3 durch Coprs den Col de Parquetout hoch.

Col de Parquetout, Links des Colombier Die Aussicht vom Col de Parquetout in richtung Valbonnais Parkiert am Colombier und auf dem Weg zum Fliegen

Dem Südwind geschuldet, war am offiziell bekannten Platz nix mit fliegen. Wacker liefen die zwei Modellflugadikten jedoch weiter Richtung Süden, in der Annahme, dass der Berg dann schon mal eine Kuppe nach Süden ausbilden würde. Dem war tatsächlich so und nach anderthalb Stunden Fussmarsch fanden wir ein wunderschönes Plätzchen auf der südlich ausgerichteten Kante des Berges. Das Panorama war atemberaubend, die Fliegerei leider weniger. Es trug zwar zwischendurch ganz okay, aber auch immer wieder gar nicht bis überhauptgarnicht. Beide haben wir dort zwei kurze Flüge gemacht wobei die wohl besten (Serien-)Bilder unserer Ferien entstanden sind.

Nach vielen Kilometern mit dem Büssli und für einmal etwas weniger Flugzeit, haben wir uns schliesslich zur Mitte der Woche in Valbonnais auf dem Campingplatz einquartiert. Die Dusche lockte uns genau so wie die Aussicht auf Internet, um das Wetter wieder einmal zu prüfen und die weitere Reise zu planen.

Donnerstag, 20.7.2017 – Col du Glandon

Die Hälfte unserer Ferien vorbei, verschlechterte sich auch das Wetter. Es blieb grundsätzlich eine südwestliche Wetterlage, jedoch besonders in den Savoyischen Hochalpen mit früher Überentwicklung. Für diese Wetterlage gab es unserer Meinung nach in der Region nicht viel Gescheites, und weiter nach Süden wollten wir aufgrund der Ferienhalbzeit nicht. Die Berg- und Talwindsysteme würden wohl bei genügend ausgeprägten Tälern funktionieren, mutmassten wir ich (Anm. Topper), und beschlossen den auf dem Nachhauseweg liegenden Col du Glandon anzusteuern. Die nicht unerhebliche Strecke auf den Spuren der Tour de France konnten wir bei bestem Wetter befahren. Kaum angekommen, kippte das selbe jedoch. Dicke Wolken schoben sich zwischen die Berge und die Sonne und bauten eine bedrohliche Kulisse auf. Einmal mehr zeigte sich, dass schlechte Bedingungen durchaus tolle Fotos ergeben. Es war teilweise richtig mystisch…

Insgesamt fasst jedoch dieser Schafbock, 50m entfernt des Startplatzes, das Flugwetter an diesem Tag treffend zusammen:

Freitag, 21.7.2017 – via Col de la Madeleine zur Col de la Forclaz

Die Wetterentwicklung liess weiter frühe Überentwicklungen feuchtwarmer Luftmassen aus Westen und Gewitter erwarten. Schlechte Aussichten, wenn man in der ersten Reihe, sprich am ersten Alpenkamm steht. Wir beschlossen daher, unsere Rückkehr zu beschleunigen und eine Flucht ins Wallis als Option offen zu halten. Im Wallis sorgen die vorgelagerten französischen Alpen bereits für eine erste Abtrocknung der Luft, so dass wir hoffentlich noch etwas besseres und trockeneres Wetter haben würden. Unterwegs würden wirs aber trotzdem noch am Col de la Madeleine versuchen – die Hoffnung stirbt ja zuletzt.

Und sie ist gestorben. Für die je 5 Minuten fliegen und die halbe Stunde Fussmarsch bekamen wir zwei regenfrisch geputze Flieger. Aber immerhin von einem der Pass-Restaurants frisch gestärkt, machten wir uns nun auf die vorbereitete Flucht in die zweite Reihe der Walliser Berge.

Samstag, 22.7.2017 – Gebidempass

Nach dem Aufstehen auf der Schweizer Seite der Forclaz lachte uns die Sonne entgegen (Der Topper lachte auch. Nur nicht auf diesem frühmorgendlichen Bild). Der Gebidempass sollte es heute sein. Lange ist’s her, seit ich da oben gestanden bin, mit viel zu leichten Fliegern. Dieses mal wird es passen, da war ich mir sicher. Nach gemütlicher Fahrerei erreichten wir Visperterminen. Wir liessen den Heida im Keller liegen und fuhren die gebührenpflichtige Strasse hoch ins Giw.

Jetzt wollte ich es nochmals wissen. Die letzten 250 Höhenmeter schleppte ich nicht nur den Orca, die Baghira und den Solution hoch, nein, auch die ASW 24 kam mit. Es war mein erklärter Wunsch, das Kind endlich mal in den Bergen zu fliegen. Um’s gleich zu sagen: Ich bin sie nicht geflogen; Die Bedingungen haben nicht gereicht. Dafür Flog der Orca wieder. Der Orca ist ja sowieso so ein bisschen der heimliche Shooting Star dieser Ferien. In seiner Eigenschaft als einziger Elektrosegler, den ich dabei hatte, bot er jederzeit die nötige Sicherheit, aber auch die Allroundtauglichkeit, um in den meisten Situationen zu fliegen und dabei Spass zu machen.


Das “Obenbleiben” war zwar nicht ganz so dubelisicher wie an anderen Tagen in diesen Ferien, aber vielleicht machte es gerade deshalb Spass. Mit der Zeit wusste man, wo’s rauf gehen könnte, und mit etwas Mut, um diese Punkte weit im Tal draussen anzufliegen, klappte das auch mit der unmotorisierten Baghira recht zuverlässig. Wer die Westflanke befliegt, muss aber wahrlich kein Frühaufsteher sein. Der Hang beginnt thermisch erst spät zu funktionieren. Ab zwei Uhr kann mans probieren, ab drei Uhr gehts wohl, und gegen Vier klappts dann auch zuverlässig.

Wir beschlossen, unsere letzte Nacht im Giw zu verbringen und, je nach Wetter, unser Glück morgens vor der Heimreise nochmals zu versuchen. Wieder im Giw unten angekommen, gönnten wir uns zuerst bei den äusserst freundlichen einheimischen Damen im Restaurant zwei Biere. Danach reichte es gerade noch, unsere Gourmetspaghetti zu kochen und zu verschlingen, bevor uns das Abendgewitter erreichte. Zufrieden verbrachten wir den Abend im Büssli bei Wein und vorrätigen Fliegerdokus auf dem Notebook :) (zB. mit Kurt Schaad und einem Vämpi quer oder längs durch die Schweiz)

Sonntag, 23.7.2017 – Nach Hause

Für den letzten Tag schenkte ich mir das Schleppen der ASW. Ich würde sie diese Ferien nicht mehr fliegen. Damit hatte ich mich abgefunden. Dafür flog noch einmal alles was einen Elektromotor hatte: Die Orca, Sturzis Wandervorgel und seine Alpina. Auch unsere gemütlichen Kompagnons aus Österreich und Deutschland vom letzten Tag waren wieder dabei. Noch einmal zeigte sich das Wetter mit angenehmem Blau und durchaus fliegbaren Bedingungen, bevor wir uns ein letztes Mal auf den Weg machten…

Via Lötschberg, Bern gings zurück nach Zürich. Erfüllt, glücklich und zufrieden – auch über die nun greifbar nahe Dusche :D

Das machen wir wieder!

 

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Segelflugtage in den Fideriser Heubergen

05.07.2016

Bereits zum zweiten mal hat die MG Gossau unter Martin Mürners Führung geplant ein paar Segelflugtage in den Fideriser Heubergen zu verbringen. Und in diesem Jahr hat es dann am Ausweichdatum endlich geklappt: Kein Schnee, kein Dauerregen sondern durchaus gut fliegbares Wetter war prognostiziert. Nach der Ankunft um 10 Uhr morgens bezogen wir unsere gemütlich eingerichteten Zimmer und stärkten uns mit Eingeklemmten und Kaffee, bevor wir uns auf den Weg machten. Wir flogen bei strahlendem Sonnenschein zuerst ein paar Stunden an der Kannte 20 Gehminuten über dem Berghaus. Das Tal ist nördlich ausgerichtet. Dieser Startpunkt funktioniert entsprechend bei Bise oder bei mässig starken anderen Windrichtungen, sobald der Talwind einsetzt. Je nach dem kann sowohl thermisch als auch mit Hangwind geflogen werden. Wenn der an diesem Tag eher schwache Hangwind abstellte, fand man irgendwo im Kessel zwischen der Kannte und dem Berghaus eigentlich immer Thermik, die einem wieder auf Höhe kommen und die Flaute überbrücken liess. Zum Landen hat es auf der sonst mit Alpenrosen überwachsenen Kante eine etwa 10 x 15m grosse Grasfläche. Wer mehr Platz will oder braucht, der findet diesen reichlich in der fast flachen Ebene hinter dem Kantenhügel.

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Im Verlaufe des Nachmittages begann der Südwind zunehmend dem Talwind entgegen zu treten, so, dass an unserer Kannte teilweise die Fallwinde überhandnahmen. Wir beschlossen darauf hin die Arflinafurgga zu erkunden, wo man an einem Südhang fliegen kann. Nach einer guten halben Stunde haben wir den kleinen Pass auf 2250 Meter erreicht und links auf der Krete ein Plätzchen zum Starten gefunden. Landen ist an dieser Stelle schwieriger als auf dem Kantenhügel vor dem Berghaus. Der Hang  überall stark geneigt und mit vielen unterschiedlich grossen Steinen durchsetzt. Aber auch hier fanden wir Flecken wo wir unsere Flieger, nach einer weiteren Stunden im besten Hangwind, hinsetzen konnten.

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Etwas weiter östlich haben wir – leider erst nach dem fliegen – auf der Krete ein ebenes Stück gefunden, auf dem man wunderschöne Flugzeugträgerlandungen machen könnte.

Auch wenn das Wetter am Samstag nur noch teilweise mitspielte, beschlossen unsere Gruppe geschlossen den Anlass im nächsten Jahr zu wiederholen und wir haben sogleich wieder ein verlängertes Wochenende gebucht. Die Heuberge, als noch junges Modellfugtourismusgebiet, haben bei uns nicht nur fliegerisch einen guten Eindruck hinterlassen. Die junge Betreiberfalimie des Berghauses ist freundlich, offen und hat jederzeit ein offenes Ohr für die Belange der Modellflieger. Neben den Urgestein Hahnenmoos haben wir nun eine weitere Ferien- und Ausflugsdestination in den Bergen, die sich mit Elan den Modellfliegern annimmt anstatt nur über ausbleibende Touristen zu klagen. Es muss ja nicht immer Österreich oder Südtirol sein, auch wenn die den Dreh mit den Modellfliegern und mit der Freundlichkeit schon länger raus haben ;)

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Es war einmal… IJWM 1995

23.01.2016

Letzten Sommer brachte mir Topper nicht nur die bestellten Rümpfe, sondern auch noch ein Relikt aus längst vergangenen Tagen. 1995 besuchten wir beide die erste vom International Jet Model Committee organisierte Jet-WM in Neu-Ulm, genauer auf dem inzwischen stillgelegten Flugplatz Schwaighofen. Neben vielen faszinierenden Eindrücken von den ersten Düsen-Eigenbauten, den Propanbetriebenen JPX Turbinen, vielen mitten im Flug abstellenden Impellern, Abstürzen, Crashs und nur halbwegs geglückten Landungen, nahmen wir auch den «Afterburner» vom Freitag mit. Lebhaft und rührend sind auch die Erinnerungen an Valery Gromkov, der aus der tatarischen Republik zehn Tage im Zug mit seinem komplett selbst gebauten Modell angereist ist…

Zwischen den Rümpfen und dem Afterburner mit dabei war auch noch ein Brief von Karl Haller aus dem lokalen Organisationsteam der Jet WM. Er hatte uns zwei junge Schnösel liebenswürdig immer wieder mit seinem Auto mit in die Stadt mitgenommen, damit wir einkaufen konnten. Hach, ist das schon sol lange her…?

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Edit: Die “Revue” des Events des MFC Ulm: http://www.mfculm.de/images/stories/verein/chronik/63_Jet_WM.pdf

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Und immer wieder Saanen

06.08.2015

Wie (fast) jedes Jahr waren wir auch heuer wieder in Saanen zu Besuch. Im Segelfluglager der SGZ.

In Saanen fliegen nicht nur die “richtigen” Flugis und Brummis, sondern es wird auch geklettert, modellgeflogen, Rösti gegessen, am Pistenende grilliert, gewandert, gebiked, gesungen, philosophiert, Zampfhahnen bedient, Militärische Sanitäranlagen Dauertests unterzogen, … – bevors peinlich wird hör ich jetzt mit dem Aufzeigen der ungeheuren versatilität des Saanenlandes auf.

Ja, wir waren mal wieder da.

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Bei so vielen Möglichkeiten ists nicht immer einfach sich fürs Modellfliegen zu entscheiden. Trotzdem haben die, neuerdings dorfbekannten, “Kletterer” Zeit dafür gefunden. Das Wetter war durch den fehlenden Wind und die hohen Zirrenfelder etwas lahm, so, dass von all den mitgeschleppten Fliegern (mal wieder) nur der Haifisch flog. Aber immerhin hats für einen 30-Minüter und mit viel Basteln für ein paar Kürzere gereicht. Den Rest der Zeit haben wir dann um so intensiver am Doppelsteuer mit Frau verbracht. So langsam klappts nicht nur mit den Landungen, sondern inzwischen gelingen auch Starts :)

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Schön wars, bis nächstes Jahr!

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Fliegerferien in der Pesion Hatzis

17.06.2015

Ei der Daus. Frau schenkt Mann fliegerferien. Ha! Jaja, alle nur eifersüchtig!

Mit grosser Freude packten wir also in unser Auto…

  • Einen Haifisch – Wie könnte ich ohne.
  • Eine Baghira – Ja, die wollte ich schon das Wochende zuvor am Gnipen fliegen.
  • Eine Solution – Wo sie doch so schön geworden ist.
  • Eine Lunak – Weil sie fertig ist und bestimmt so richtig starken Hatzner Aufwind gebrauchen kann.
  • Eine ASW 24 – Man weiss ja nie.
  • Einen Easyglider – Zusammen mit meiner zweit-Steuerung das ideale Sportgerät für angehende Pilotinnen.

…und fuhren in Richtung Südtirol.

Nach entspannter Fahrt bei brütender Hitze kamen wir am Donnerstag gegen 17 Uhr in der Pension Hatzis bei Lajen an. Nachdem uns Markus unser Zimmer und den Hangar gezeigt hatte, packten wir sogleich unsere Flieger und warfen sie in die zuverlässige Nachmittagsthermik. Zusammen mit den weiteren Pensions- und Tagesgästen flog es noch stundenlang, bis wir schliesslich doch Hunger bekamen und wir uns von der Wiese auf die Terasse der Pension bequemten.

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Nebst ausgedehnten Haifischflügen von Mann absolvierte auch Frau wieder einige Angewöhnungsflüge am Doppelsteuer. Im zweiten Bild gut zu sehen, das einzige Stammgewächs vom Typ “Springbaum” (arbor salientes) auf der Wiese.

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Zum Beweis, dass wir ganz Vorbildlich waren: Für fliegendes Personal gibts nur Wasser:

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Auch grössere Geschütze kann man beim Hatzis durchaus fliegen. Ich verstehe jeden, der eine Elektro-Rückkehrhilfe eingebaut hat. Wenns nicht trägt sind, je nach Flieger, eine oder zwei Kurven drin. Weiter unten im Tal zu landen wird aber sehr,sehr schweirig. Mit meinen reinen Seglern musste ich mich immer wieder etwas überwinden wenn nicht gerade alle anderen super am Steigen waren.

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Nachdem es am Freitag im Verlaufe des Tages “immer besser” ging, kam der Momment der Wahrheit für die Baghira (oder mich). Noch schnell die Bremsen etwas anders einstellen…

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…und dann sind mir die Ausreden ausgegangen. Also: Luftanhalten, hoffen, dass das Kind fliegt, dass ich genug schnell an die Knüppel komme und dann …schmeissen.

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Und wie es flog! Es war ein leichtes im Aufwind Höhe zu machen und diese in schnellen Überflügen, Rollen, Loops und Lazy Eights wieder zu verfliegen. Meisst reichte ein ausgedehnter Kreis weiter im Tal draussen um wieder auf die zwei- bis dreihundert Meter Ausgangshöhe zu gelangen.

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Nach dem ersten Flug war das Eis gebrochen und das Knieflattern verflogen. Auf den nächsten Aufwind warten und den Panther wieder Auswerfen.

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Die imposanten Cumuli, die sich den ganz Tag über bildeten, zogen immer schön brav nach Nordosten ab und bescherten etwas Hintergrundmalerei zur Landschaft.

Dann wieder Haifisch… es war einfach grandios. Den Haifisch hätte ich übrigens gleich mehrmals verkaufen können. In seinen Eigenschaften “der geht immer” und “der fliegt gut” bekam er viel Aufmerksamkeit. Wenn er den F5J Fliegern davon schwebte um dann wie ein kleiner F3B Flieger der auch mal gross ein möchte herunter zu stürzen und 10 grosse Loopings aneinander reihte bevor er die restliche Fahrt wieder in Höhe umwandelte, dann war das staunen doch recht schön. Ob das ein Höllein-Flieger sei? Nein eine Eigentkonstruktion. Ob ich mir schon mal Gedanken gemacht hätte Pläne zu veröffentlich? Ja, die sind seit über zehn Jahren online. Ich müsse aufpassen, dass mich der Höllein nicht als Kopierer betitle. Nein, damals war noch Höllein = Libelle. Den Haifisch hat er mir erst später abgekupfert ;) usw. Der Haifisch wurde fast ein bisschen rot vor Stolz ;) Auf jeden Fall wurden mir Fotos versprochen – ich bin gespannt ob da was kommt.

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Schliesslich wurde es am späteren Abend unter den dichter und bedrohlicher werdenden Wolken dann doch zunehmend dunkel und düster. Die Sonne zeigte sich nur noch zwischendurch aber der Wind stand mehr denn je mit einer satten Brise am Hang, so, dass Frau und ihr verbündeter Modellflugkollege aus dem Südtirol den Mann zu nötigen begannen, nun doch noch die Lunak einzufliegen. Zwei Erstflüge an einem Tag? Mann muss es ja nicht herusfordern! Mit ansteckender Selbstsicherheit verkündete der besagte Südtiroler schliesslich, also er wolle auch nochmal mit seinem Akro-Töff fliegen. Das war natürlich Wasser auf Frau’s Mühlen. Na gut, zwei gegen einen. Ich liess mich breitschlagen und begann mit tatkräftiger Unterstützung in Form von Bauteil-Botengängen (die Hälfte vom Flieger lag noch im Zimmer) die Lunak klar zu machen.

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Alles passte rein und war drin. Und zum zweiten mal an diesem Tag waren die Knie mit der Einschätzung des Kopfes, dass es jetzt keine Ausrede mehr gäbe, nicht einverstanden.

Wetter: Checked:

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Noch schnell Vroni und den Flieger Fotografieren, bevor alles Kleinholz ist oder die Barbe die ganze Kanzel verkotzt hat.

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Der werte Kollege meint es ernst, spickt seine Maschine in die Luft und beginnt rumzuheizen.

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Hmmm. Der Schwerpunkt nach Plan stimmt auch, soweit der Flieger nicht vom Wind in der Lage gehalten wird. Na dann…

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Und sie flog. Nach einem guten Stück hangabwärts Fahrt aufholen greift ihr der Wind unter die Flügel und wirft sie im Minutenbruchteilen an die Sichtgrenze hoch. Langsamflug: Checked; Brakes: Checked. Der Schwerpunkt schien noch ein gutes Stück nach hinten zu gehören und zu den Störklpappen ein Schuss Höhe gemischt, aber sonst flog das Kind sehr gut.

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Na dann konnte es losgehen! Rollen, Loopings, Lazy Eights, was das Herz begehrte. Da das Wetter immer düsterer Wurde, blieb es aber nur bei einem vergleichsweise kurzen Flug, bevor ich mich um eine Landung zu bemühen begann. Und das war bei dem starken und böigen (Auf-) Wind tatsächlich eine Bemühseligkeit. Nach dem dritten Anflug mit viel Speed weit unter Augenhöhe schräg am Hang hoch knallte es und der Bock stand im Gras. Sanft war das nicht und ich sah mich schon die Einzelteile einsammeln. Aber zum Glück war der Flieger ganz. Jetzt hatte ich mir ein Bier verdient!

Leider waren die folgenden zwei Tage abwechselnd und in Kombination von Fallwind, Windstille und Regen geprägt. Dazwischen konnten wir aber wenigstens unsere Flugschule etwas weiter betreiben und Frau machte Ihre erste Landung. Und was für eine! Schön den Hang hoch ausgehungert, bis sich der Flieger sanft in der Mitte der Wiese ins Gras setzte.

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Auch die Hoffnung, dass wir am Morgen vor unserer Abreise noch etwas fliegen konnte hat sich leider nicht erfüllt. Es bleiben aber die zwei Tage am Anfang, wo wir uns austoben konnten, so, dass es sich wie eine halbe Woche anfühlte.

Ja, und auch den sanften Druck von Frau jetzt doch noch die Lunak zu fliegen sehe ich inzwischen in einem anderen Licht ;)

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Männerweekend, der Sonntag

16.06.2015

Nachdem wir am Samstag wieder vom Gnippen abgestiegen waren und uns beim Büssli auf halber Höhe nochmals der Abendthermik hingegeben hatten, suchten wir in Arth ein Rössli. Und wir fanden auch eins. Pünktlich zum Betreten des Lokals hatte es dann endlich auch zu gewittern begonnen. Und wie! Das eingehende Meteo-Briefing beim Essen, unterstützt von unseren tragbaren Fernsprechaparaten, ergab, dass wir uns als flugtechnisch sicherste Variante, bei nach wie vor anhaltendem Nord-Nord-Ost Wind, wieder mal um das Eggli kümmern wollten. Noch am selben Abend haben wir uns zwecks Flugzeitoptimierung für den, ab dem Nachmittag gewitterhaft vorhergesagten, Sonntag nach Egg verschoben.

An besagtem Morgen sind wir dann, früher als am Tag zuvor, noch in einigermassen erträglicher Hitze, die gut 45 Minuten zum Startplatz gegangen. Die Aussicht über die Zürcher Seen war uns wie immer eine wunderbare Kulisse um auch diesen Tag fliegend zu verbringen. Die Bedingungen waren nicht mehr ganz so toll wie am Gnipen, aber Spass machte es allemal.

Üblicherweise ist es ja so gartet, dass sich die Modellfliger an die Milane, Bussarde, Steinadler, Lämmergeier oder Pteranodone halten. Ganz im Vertrauen, dass diese nicht ganz so dämlich sind, wie ihre grossen weissen (oder farbigen) Brüder, die immer neben der Thermik kreisen und nicht mal mit den Flügeln schlagen können. An diesem Tag war es mal anders. Ich war mit meinem Haifisch mit knapper Überhöhung am rumackern um endlich wieder etwas Höhe zu machen, als sich ein Milan auf selber Höhe in das gekurble über dem Wald einklinkte. Obwohl ich ihm davon abriet, dem grossen gelb-blauen Vogel nachzufliegen, ignoriert er meine Worte und begann absolut synchron mit meinem Haifisch die schwache Thermik auszunützen.  Ich wechselte die Drehrichtung: Milan wechselte in Formation mit. Ich wechselte erneut: Der Flügelmann flogte in Formation. Hat er sich etwa in den gelben Vogel verknallt? Eins merkte ich dabei aber: Der Haifisch kann langsamer fliegen als so ein Vogel vom Typ Milan. Bei ganz langsamen Kurven musste er ausholen und etwas Zusatzstrecke machen um nicht das Federnkräuseln zu kriegen. Wunderbar. Majestätisch. Efüllend. Dieser Momment. Sturzi war zum Glück gerade am Boden (also, das war er ja eigentlich die ganze Zeit. Ich meine: Er flog gerade nicht. Ja, also eigentlich: Sein Modell flog gerade nicht. Ist es jetzt klar?) und griff sich seine Kamera um diesen eindrücklichen Momment fest zu halten:

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Vermutlich hat er mit der Zeit gemerkt, dass da zwischen den Beiden nix werden konnte, und er ist weiter gezogen. Bye Bye, machs gut und danke für diesen kurzen Momment der Verbundenheit :)

Leider habe ich dann bei einer Landung im Tobel das eine Querruderservogetriebe überlastet (ja, diese Grauper 1081 sind schon etwas gar filigran für den Haifisch), so dass danach für mich vorerst Schluss war.

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Immerhin hatte ich dann Zeit Sturzis Flieger ausgiebig zu Fotografieren.

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Apropos Pteranodon: Der war auch dabei:

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Oder ist es ein Velociraptorbaby? Naja, vielleicht doch einfach ein frisch geschlüpftes Küken.

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Mal wieder in den Bergen

07.06.2014

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Lonesome Cowboys

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Saaneland :)

04.08.2013

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Flugwetter für Gross und Klein

01.08.2013

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