Seepferdchen mitten im Winter
Das letzte mal fiel der Erstflug ins Wasser. Die Fury bekam plötzlich Probleme mit ihren Stelzen, bzw mit den superbilligen Servos, die es zu Flieger dazu gab. Ja, sie waren “Günstig”. Und sie sind Billig. Ich hätte kein einziges davon verbauen sollen. Einfach ganz normale “billige” Servos hättens viel besser getan. Ich hätte zwar vermutlich 30 Franken mehr bezahlt, das wärs mir und der armen Fury allerdings Wert gewesen. Nun gut, so lernt mans: Man kann Servos ablehnen, auch wenn sie “dabei” sind.
Item. Ich habe die Rudermaschinen während den letzten Bauabenden mit dem Brüetsch ausgetauscht. Also, ich habe die Servos gegen neue alte billige augetauscht; nicht gegen den Brüetsch. Der haftet bis heute ohne Klebstoff. Während es beim Fahrwerk gut tut etwas stabiliere Servos zu verbauen, reichts bei den Klappen gerade so mit den mitgelieferten. Auf jeden Fall war nun am Samstag, es scheint ja eher Frühling denn Winter zu sein, Erstflug der Fury. Die Ausschläge habe ich nicht eingemessen. Wird schon passen. Beim Höhenruder vor dem Start husch noch etwas mehr Ausschlag – es kann ja nie genug sein – stellet es sich dann heraus, dass es eben doch dessen zuviel sein kann. Etwas arg giftig auf dem Höhenruder drehte sie ihre ersten Runden. Nach einem kurzen Zwischenhalt um das Gestänge wieder umzuhängen fliegt sie nun aber wunderbar artig.
Sie ist nicht besonders schnell, hat aber mehr als genug Power und lässt sich extrem schön durch grossräumige Figuren fliegen. Mit 3sx2.2Ah ist nach 10 Minuten Fliegen gerade mal die Hälfte des Akkus ausgeflogen. Kleinere Akkus sind unnütz, da ansonsten einfach Blei mitgelfogen werden muss und das Fliegerchen auch damit eher ein Leichtgewicht ist. Sie läst sich wundebar langsam fliegen und bleibt bis zum Strömungsabriss gut steuerbar. Am Meisten liebt sie und ihr Pilot die lamgsamen und tiefen Überflüge, gefolgt von langsamen Rollen oder grossen Loopings, die sie dank der Leistungsreserven Problemlos meistert. Einfach Gas rein und die hundert Meter im grossen Bogen Hochschleppen.
Besonders lange langsame Anflüge mit Dreipunktlandungn sehen super aus.
Natürlich sind wir auch noch etwas Düsenflieger geflogen. Sturzis Eurofighter wollte auch dieses mal nicht so recht in die Luft. Bei mehreren Startversuchen ist das Schaumstück rechts weggebrochen und hat sich im Gras verheddert.
Ob mir die Silhouette eines solchen Europakämpfers gefällt oder nicht bin ich mir immer noch nicht ganz im Klaren. Die Me’s fliegen allerdings wunderbar.
Danke an die Frau und Topper für die Fotos.
(Jet-) Flugtag mit Topper
Vor einer Woche erzählt mir der Herr Topper so neben bei, er gehe sich jetzt eine Dynam Me-262 für 200 Franken kaufen. 10, nein 20, Sekunden später hatte der Habemus-Reflex gewonnen und er den Auftrag zwei der grossen Kisten mit nach Hause zu nehmen. Der Aufbau geht wirklich schnell und problemlos an einem Abend über die Bühne. Bis das Wetter und die (Frei-) Zeit dann einigermassen passten, verging dann doch noch fast eine Woche. Weil der Herr Sturzenegger auch noch eine Eurofighter zum Erstfliegen, aber in seinem Verein keine passende Piste hat, trafen wir uns am Samstag bei uns.
Leider funktionierte das Fahrwerk meiner neuen Sea Fury auf dem Flugplatz nicht mehr. Ansonsten sind wir alles geflogen, was wir dabei hatten. Auch das Fahrwerk meiner Me wollte in der Kälte plötzlich nur noch zu 5/6 funktionieren: Einfahren funktionierte bei allen drei Fahrwerksbeinen, Ausfahren aber nur beim Bugrad und einem Hauptfahrwerk. Mit Servoweg rumprogrammieren fuhr dann auch das dritte Bein aus, jedoch nicht mehr ein… Wieso das so war, konnte sich kein vernünftiger Mensch erklären. Nun gut, dann wird halt mit ausgefahrenem Fahrwerk eingeflogen. Sie fliegt wie ein Engel, tönt aber leider halt bekanntermassen ziemlich nicht so wie ein Elektroimpeller heute tönen könnte. Nach 4:10 bin ich gelandet und hatte genau die Hälfte der 5Ah verbraucht, die im Akkupack drin waren :)
Sturzis Me-262 flog genau so gut, jedoch mit eingezogenen Schinken. Der Erstflug der Eurofighter klappte beim zweiten Start. Beim Ersten kam sie von der Piste ab, im gemähten Gras war aber nicht an einen Start zu denken. Auch sie hatte Probleme mit dem Fahrwerk, weshalb sie ebenfalls mit ausgestreckten Beinen flog. Es schien nicht so der Tag für einziehbare Fahrwerke zu sein. Das Flugbild ist Eurofighter-typisch, von der Schubverktorsteuerung bekam ich als Zuschauer jedoch wenig mit. Da lässt sich mit zunehmender Erfahrung und anderer Programmierung vielleicht noch was rausholen.
Nachdem wir fast alles leergeflogen hatten, wurde es auch zunehmend dunkel und wir gönnten uns Bier, Wein, Abendessen und viele Fliegergespräche zuhause. Zur fortgeschrittenen Stunde musste man dann auch noch wissen wie schwer die Me ist und wieviel Standschub sie beim Start hinbringt:
Für die, dies wirklich wissen wollen: 2.6kg Gewicht bei 2.6 Kilogramm Schub auf der Küchenwage.