Pik 20 Rumpfausbau: Leitwerk

10.01.2017

Es ist nun schon längst wieder Winter und damit, zumindest in diesem Jahr, nicht mehr Modellflug– sondern eben jetzt Modellbauzeit. Wäre es. Aber gerade wenn ‘s draussen so gar nicht Modellflugwetter ist, muss der Verstand dem Geist immer wieder ein bisschen nachhelfen, dass jetzt – trotz fehlender Aussicht auf baldige Fliegerei – in den Keller zu verschwinden sei. Zum Glück macht mir ja nicht nur das Fliegen, sondern auch das Bauen freude, so dass ich jeweils schon nach kurzer Zeit zufrieden am Werkeln bin. Der Hunger kommt eben auch beim Essen.

Mindestens zwei Dinge gilt es bis im Sommer fertig zu stellen: Die P-80 und die Pik. Bei beiden gehts weiter, aber zur Zweiten gibts jetzt wieder mal ein Update.

Weil ich mich vor dem Holmaufbau und damit dem Fertigstellen des angefangenen Flügels drücken wollte, habe ich vorerst beim Rumpf weiter gearbeitet. Schliesslich muss da nicht nur der Motor in die Nase, sondern auch ein Leitwerk ans Heck.

Um möglichst kurze und direkte Anlenkungen zu erhalten, war die ursprüngliche Absicht, sowohl das Höhenruder- als auch das Seitenruderservo in der Seitenflosse unter zu bringen. Allerdings befriedigte dies in dreierlei Hinsicht nicht ganz: Auch wenn so ein Servo nicht wahnsinnig schwer ist und ich ja einen Motor mit Akku in der Schnauze habe, zieht der lange Hebelarm doch am Schwerpunkt. Zweitens ist eine servicefreundliche Variante zwei Servos in der Seitenleitwerksflosse zu betreiben schwer und erfordert grosse schwächende Löcher in der Abschlussleiste der Flosse. Ganz abgesehen vom Gefrickel so etwas in die Seitenflosse einzubauen – immerhin haben wir hier es “nur” mit dem Massstab 1:4 zu tun. Und drittens erhöht ein schweres Leitwerk, insbesondere mit einem hochliegenden HR-Servo, die Torsionsbelastung auf die, durch die Serviceöffnungen schon geschwächte Flosse sowie auf die hintere Rumpfröhre.

Daher entschied ich mich nach längerem Studieren, Diskutieren und Abwägen doch dazu, das Seitenruderservo nach vorne zu verfrachten und per Seilzug zu rudern. Damit das Servo einen freien Blick von vorne durch die schlanke Rumpfröhre auf die Ruderhörner des Seitenruders hat, musste ein passender Bock gebaut werden. Für das Höhenruderservo gabs einen wesentlich einfacheren “Rahmen” bestehend aus zwei stumpf und einseitig miteinander verbundenen Klötzchen auf welchen das S3150 fest verschraubt eingebaut wird. Damit wäre bei einem Servoschaden die Möglichkeit gegeben, mit einem chirurgischen Eingriff an der beim Bau markierten Stelle bei der Abschlussleiste der Seitenflosse, das Servo auszubauen.

Die beiden Teile wurden mit 24h Harz, vermischt mit Thixo und Glasschnitzeln, eingeklebt. Mit den beiden Kiefernleisten konnte ich einen passenden Anpressdruck erzeugen und die Flucht der beiden Flanken der Flosse im Profilstrak gewährleisten.

Tags darauf habe ich das Höhenleitwerk verbohrt. Ein frisch gebohrtes 5mm Loch durch das Höhenleitwerk mündet in ein 6mm Loch oben im Seitenleitwerk, in welches ich dann von unten ein Brettchen mit einer M5 Einschlagmutter eingeklebt habe. Mit 5 Minuten Epoxy Mumpe. Man geht das schnell… Das mach ich nicht mehr.

Und schliesslich habe ich, mit einer einseitig mit 50er Glas beschichteten Balsaleiste, die Seitenruderflosse verschlossen. Der mit Sekundenkleber eingeklebte Zahnstocker unten in der Seitenflosse diente zum justieren der Position Leiste und wird am Schluss einfach wieder “abgerissen”.

Leider weigert sich die neue Litze, die ich für die Seilzüge gekauft habe, bis jetzt standhaft verlötet zu werden. Mal sehen, wie ich das hinkriege. Mir wurde dazu das Wunderflussmittel vom Herrn Topper in Aussicht gestellt. Ein bisschen Zeit bleibt ja noch: Als nächstes müssen die Lager des Scharniers gebaut und eingeklebt werden. Und das Seitenruderblatt ist ja auch noch nicht geglast. Es bleibt also noch genug zu tun :)

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