Haifisch Fliegen

08.06.2004

Einfliegen

Wir schreiben das Jahr 2002. Pünktlich zum drei-Tägigen Modellflug Urlaub mit und bei Sturzi war der “Haifisch” fertig. Von Sturzi bekam er auch seinen Namen: Kommentar bei der Begrüssung am Bahnhof St.Gallen: “Das Leitwerk sieht ja aus wie ‘ne Haifischflosse!”.

Am Abend wechselte ich noch die schwergängigen 1.5 mm Stahl-Rudergestänge gegen teflon Bowdenzüge aus und stelle die EWD mit Sturzi’s Waage auf 1.5 °. Am nächsten Morgen war es dann soweit. Wir packten den Haifisch, zusammen mit vielen anderen Modellen von Sturzi, ins Auto und fuhren durch die halbtrockene, von Wolken bedeckte Landschaft. Auf dem “Testgelände” angekommen, steckte ich den Haifisch zusammen. Rudercheck, Schwerpunktcheck und jetzt gabs eigentlich keine Ausrede mehr. Das ebene Feld schien genügend gross für den ersten Gleitflug. Ich nahm ein paar Schritte und warf ihn mit weng Kraft horizontal in sein Element.

Was dann folgte war einfach beeindruckend. Sanft stieg er auf etwa drei Meter und dann begann er zu gleiten und gleiten und gleiten… das kurz gemähte Feld war schon lange zu Ende als er endlich wieder den Boden berührte. Die Freude war gross!

Alles stimmte, der Schwerpunkt, die EWD. Keine Trimmung notwendig – es flog einfach! Grund genug um sogleich die sieben Sachen zu Packen und den Hügel nebenan zu erklimmen. Termik und Wind hatte es keinen. Wir warfen trotzdem Sturzis HLG und den Haifisch immer wieder und kundeten die Landschaft rund herum aus. Mit einem mittleren Wurf kam ich auf etwa fünf Meter und damit konnte man knapp eine Minute Gleiten und erstaunlich grosse Distanzen zurücklegen. Der Entwurf war also ein Erfolg auf der ganzen Linie und am nächsten Tag sollte es an einen richtigen Hang geghen.

Hangtaufe am Eggli (Fänerenspitz)

Aufgrund der bescheidenen Wind- und Wetterlage suchten wir uns das Eggli über der Appenzell’schen Hauptstadt aus. Die Infrastruktur ist toll: Ein fliegerfreundliches Restaurant mit Parkplatz erwartete uns. Vor dem Restaurant tummeln sich an schönen Wochenenden viele Modellflieger. Aufgrund des durchzogenen Wetters hatten wir jedoch den Berg praktisch für uns alleine. Wir nahmen noch ein paar hundert Meter Aufstieg auf uns, und fanden schliesslich eine herrliche Kante. Zuerst warf Sturzi seinen “Thermik Anker” aus: Eine Hoellein Libelle. Wie erwähnt waren die Bedingungen nur mässig und die Flugzeiten lagen im Schnitt um eine Minute. Kein Grund nicht mit dem Haifisch zu starten. Nach ein paar HLG artigen Rundflügen schaften wir es ab und zu länger oben zu bleiben und es kamen sogar einigen Halbstüder zustande. Das Konzept bewährte sich weiter.

Am zweiten Tag auf dem Eggli waren schon mehr Modellflieger vertreten. Wir konnten uns jedoch ohnen Probleme über die Frequenzen einigen. Auch die Bedingungen waren jetzt besser. Trotz dicken Wolken gabs die Situation, dass der Haifisch nur noch mit ragen Kunstflug- und Highspeed- Manövern runterzukriegen war. Da rächte es sich, dass ich die Bremsen (Querruder Hochstellen) noch nicht programmiert hatte (immer diese Programmiererei…).

Nun konnte ich auch die Flugeigenschaften etwas genauer erforschen. Die Gleitleistungen sind phänomenal. Mit einiger Tieftrimmung werden die Flugeigenschaften ausgewogener und die Gleitlzahl scheint wirklich an die berechneten 20 heranzukommen! Man kann trotz des geringen Gewichts von nur 800 Gramm extrem grosse Gebiete absuchen und muss die Rüfahrkarte nich riskieren. Auch die Landungen sind kein Problem. Mit etwas Überfahrt und sehr guter Gleitzahl leicht unter Augenhöhe anfliegen, und dann quer am Hang entlang hochziehen bis die Fahrt 10 Zeintimeter über dem Boden raus ist und er sanft ins Gras sitzt. So sind genaue Beifusslandungen kein Problem.

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