Frühlingsausflug
Herr Topper und ich haben uns kürzlich an die Wiederbesteigung des Gnipen gewagt. Die letzte Begehung war 2015, wie wir erstaunt heraus gefunden haben. Die 550 Höhenmeter haben wir dieses mal nicht direttissima durch den Wald, sondern über den weniger steilen Feldweg abgeleistet. Das ist nicht nur etwas weniger anstrengend, weil gleichmässiger in der Steigung, sondern man bleibt so auch nicht ständig mit den langen Flügeln der Modelle in den Ästen hängen. Mit insgesamt 15 Kilogramm Gepäck wars aber trotzdem Modellflugsport.
Packgeissen waren es leider nicht. Wir mussten alles bis am Schluss selber schleppen.
Wir waren zwar erstaunlicherweise die einzigen Modellflieger, bei weitem aber nicht die einzigen Wanderer, wie man sehen kann. Trotzdem hat es mit dem Corona-Abstand halten sehr entspannt geklappt. Die Kuppe war wie eine weiträumig mit kleinen Menschengrüppchen friedlich getüpfelte Blumenwiese. Belohnt wurden wir mit anderthalb Stunden bester Goldauer Bergsturzthermik, einer weiteren guten Flugstunde bei etwas launischer Bise am Nordhang und vielen gwundrigen, freundlichen und fröhlichen Zuschauern.
Es war ein herrlicher Tag. Nicht nur wegen dem Fliegen. Auch die Wanderung, das Rauskommen, die Aussicht, Menschen zu sehen und die spürbare Eintracht haben es ausgemacht.
Tags: Fliegen, Orca, RCRCM Tornado, Segelfliegerei
Corona, Corona
Seit etwa 6 Wochen hat uns dieses kleine Ding im Griff. Wir bleiben alle zu Hause, machen Home Office wo immer möglich und verzichten auf alle Vereinsaktivitäten, wie von der COVID-19-Verordnung 2 gefordert. Auch die Generalversammlung haben wir abgeblasen, beziehungsweise, gestützt auf die selbe Verordnung, schriftlich durchgeführt. Inzwischen haben wir uns alle an die Videokonferenzen gewöhnt. Sei es geschäftlich, sei es für Vorstandssitzungen, oder einfach für die inzwischen lieb gewonnenen Jitsi-Biere als einziger Ersatz für den sozialen Austausch ausserhalb der eigenen vier Wände.
Diese neue Realität wird uns wohl noch ein Weilchen begleiten. Denn: Noch ist nur ein verschwindend kleiner Teil unserer Bevölkerung immun, und es gibt weder wirksame Medikamente gegen die Krankheit, noch eine Impfung, die uns einen verkürzten Weg zurück in die Normalität ermöglichen könnte. Diese wird wohl eine neue, etwas andere Normalität sein. Home Office wird einen anderen Platz einnehmen als zuvor, das Distanznehmen, das krampfhafte Händewaschen und auf die Hygiene achten wird sich tief eingebrannt haben und bleibende Spuren in unserer Alltagskultur hinterlassen. So wird von allem etwas haften bleiben. Hoffen wir auch ein Bisschen von der Erkenntnis, was alles möglich ist, wenn wir denn wirklich müssen und wollen.
Ich habe heute einen freien Tag. In der Werkstatt war ich schon. Dorthin gehe ich später nochmal. Der Wind kommt für den Hügel vor dem Haus aus der falschen Richtung. Und ich sollte zu Hause bleiben. Also schreibe ich jetzt eine Zusammenfassung über meinen persönlichen Lockdown. In modellfliegerischer Hinsicht, versteht sich.
Der letzte Tag auf dem Flugplatz
Am Wochenende vor der bundesrätlich verordneten Stilllegung unseres Landes hatten wir noch Besuch. Manuela und Topper hatten noch ein Pizzaessen bei uns offen, und so verbrachten wir auch einen Nachmittag mit Flügerlen auf dem Flugplatz. Selbstverständlich nach allen Regeln der Kunst, sprich: Unter Einhaltung von Abstand, mit Ellenbogenniesen, Händewaschen etc. pp. Dort haben wir anwesenden Vorstandsmitglieder auch beschlossen, auf die physische GV zu verzichten. Also sogar noch bevor wir gesetzlich dazu verpflichtet wurden.
Schön wars. Toppers P-80 ist leider nicht mitgekommen. Sie war noch nicht ganz fertig, und er fühlte sich so früh in der Saison auch noch nicht ganz fit für deren Erstflug. Dafür haben wir wieder mal seine Micro-L-39 gespickt. Die fliegt erstaunlich gut, für ihr Westentaschenformat.
Flottenzuwachs
Was passiert, wenn man zu Hause bleiben muss und nicht fliegen gehen kann? Richtig, die Familie wird grösser. Flottenzuwachs. Zwei Wochen später hat die Frau von einem Vereinskollegen eine ASW 28 mit etwas mehr als drei Metern Spannweite übernommen. Das Modell ist schon etwas älter und hat Styro/Abachi Tragflächen zum etwas gedrungen geratenen GFK Rumpf. Hersteller unbekannt. Das Modell ist mit alle Finessen eines Seglers der FAI-Standardklasse ausgerüstet: Schleppkupplung, Störklappen, und Einziehfahrwerk, letzteres sogar mit Fahrwerkstüren abgedeckt. Sie ist relativ leicht und hat ein sichtbar stark gewölbtes Profil. Willkommen in der Familie, Breitmaulfröschen 🐸
Schleudern
Habe ich vorhin geschrieben, man könne nicht Fliegen? Das ist natürlich falsch. Vereinsaktivitäten sind verboten, und Kontakte soll man meiden. Darum haben wir unseren Vereinsflugplatz geschlossen. Aber ganz alleine, bei uns vor dem Haus, da dürfen wir noch fliegen. Genau so, wie man noch Joggen oder Velofahren darf. Um wenigstens ein bisschen aus den immer gleichen vier Wänden heraus zu kommen und etwas für die seelische Gesundheit zu tun, haben wir das auch vermehrt getan. Die Auswahl der Flieger an die Umstände angepasst, ist das in diesem Bilderbuchfrühling eine Wonne.
Auch beim ausgedehnten Spazieren bin ich schon ins Schleudern gekommen. Mit dem Bauchladen und 250 g Harz und Kohle in der Hand bin ich durch die Haustüre, auf den Feldweg und immer der Nase nach über Wiesen, durch Wälder und an Bächen entlang gegangen. Dabei hat man richtig gemerkt, wie der Stellenwert des persönlichen Austauschs in den wenigen Wochen relativer Isolation gewachsen ist. Noch nie habe ich so viele freundliche Blicke erhalten, noch nie wurde so häufig, laut und ehrlich zurück gegrüsst und noch nie wurde ich so oft offen, interessiert und positiv auf den Flieger in meiner Hand angesprochen. Man hat gemerkt, es war den Menschen ein inniges Bedürfnis, sich auszutauschen, etwas Nähe zu spüren, Freundlichkeit zu geben, in der Hoffnung, selbst ein wenig davon zurück zu bekommen. Das hat mich sehr beeindruckt und durchaus wirklich das Herz erwärmt. Mit zwei, drei Metern Mindestabstand sind sich an diesem Tag die Menschen näher gekommen als je zuvor. Mein einsamer Spaziergang war nicht alleine. Ich hoffe – nein – ich wünsche mir, dass etwas von dieser Freundlichkeit, von diesem Wahrnehmen und dem Achten der Anderen hängen bleibt. Möglichst lange.
UHU Leben
UHU: “ums Huus”. Oder “Ums Haus”, für alle, die dem Hochallemannischen nicht mächtig sind. Wer nicht von der Klopapierknappheit betroffen ist, für den ist das Freizeitleben zu Hause ja nicht per se schlimm. Es kommt nur drauf an, was man draus macht.
Der Düsenjet darf halt nur zum Sonnen raus und muss zu Hause bleiben (*haha*!), während dafür der Haifisch endlich wieder mal Höhenluft schnuppern kann. Aus meinem vor beinahe 20 Jahren selber konstruierten Segelflieger ist seit langem eine Hangar Queen geworden. Auch wenn er zuvor während einer Dekade mein meistgeflogenes Modell war. Jetzt haben die Beiden Rollen getauscht. (🧻 ↔ 🧻. Höhö, Flachwitz, Schenkelklopfer, sorry.) Ich glaube, der Haifisch hat schon längst nicht mehr damit gerechnet…
Vom Guten sollte man genug haben. Zum Beispiel gutes Bier aus meiner LieblingsHofbrauerei. Zusammen mit einem guten Buch. Und wer Klopapier hat, der kann sich auch einen Fisch auf dem Grill leisten. So ist ein Frühlings-Corona-Abend geradezu eine Wonne.
Ja, und das mit dem Coiffeur ist auch halb so wild. Wann, wenn nicht während einem staatlich verordneten, landesweiten Haarschneidemoratorium für professionelle Dienstleister, ist es so risikoarm und opportun, sich Frisurentechnisch wieder mal etwas aus dem Fenster zu lehnen. Wer kann denn nämlich schon Sprüche klopfen, wenn er selbst aussieht wie ein Römischer Legionär in Asterix der Gallier.
Elektrisch
Besonders in den ruhigen Abendstunden, wenn die Aufwinde abgeklungen sind und die Luft still über der Ebene und den schwach gewölbten Kuppen steht, ist die Zeit für Elektroflieger. Nach Feierabend eine Akkuladung lang segeln und die Zuschauer, die sich seit dem Lockdown immer wieder mit oder ohne Kinder in sicherem Abstand zum Zuschauen einfinden, mit ein paar Figuren beglücken. Ja, und auch der Memory, meine allererste ferngesteuerte Eigenkonstruktion aus dem Jahre 1996, darf auch wieder fliegen! Heissa: Mit einem Hacker B20 15 L + 4:1 Getriebemotörchen, einem 3s LiPo Akku mit 1.8 Ah Kapazität und einer alten 10 x 8 Rasa Latte (wer kennt die noch?) geht das Leichtgewicht ab wie die Post. Mit sage und schreibe 5 – 6 Minuten Motorlaufzeit 😆
Und die Bauerei?
Ja, die Werkstattsaison geht in die Verlängerung. Da bin ich (sind wir…) natürlich auch stetig aktiv. Es ist eine Gratwanderung zwischen Freude und Koller. Im Moment widme ich mich vor allem der Venom, die darum gute Fortschritte macht. Die Flügel sind fast fertig, der Rumpf mit Kabinenhaube und Nase auch. Die Leitwerksträger und das Höhenleitwerk sind eingemessen und zum Anbau vorbereitet. Jetzt geht es ans Zusammensetzen der grossen Komponenten und an den Technik- und RC-Einbau.
Zur Venom werde ich bald wieder einmal einen ausführlicheren Bericht schreiben. Ja, ich weiss: Sag niemals “bald”, wenn es um Blogbeiträge geht…
Bis dahin wünsche ich Euch, dass es Euch stetig gelingen möge, das Unbequeme zu akzeptieren, das Gute zu sehen und das Beste (daraus) zu machen.
Tags: Fliegen, Fliegerferien, RCRCM Tornado
Tornado: Das Kreuz mit dem V-Leitwerk
Auch den nächsten Schritt, der Aufbau des V-Leitwerks, galt es ohne Bauanleitung zu meistern. Wie schon im ersten Beitrag beschrieben, ist das kein unüberwindliches Hindernis. Aber die latente Furcht vor einem verbastelten Bauteil lässt einem jedoch bei diesem teuren Flieger jeden Schritt drei mal durchdenken. Ungezügelte Baufreude kommt so nicht auf.
Mein Elektro-Rumpf hatte als Ruderhörnchen für das V-Leitwerk zwei Aluwinkelchen dabei. Diese weisen ein M 2 Innengewinde auf, wo zwei mitgelieferte Kugelköpfe eingeschraubt werden können. Mit einer Feile habe ich die Schlitze in den Rudern angepasst, damit die Winkelchen sauber hinein passen. Beim Einpassen zeigte sich, dass die beiden Leitwerke zwar gleich gross, aber die Ruder nicht beiderseitig gleich tief ausgefräst sind. Das Eine ist gut einen Millimeter tiefer als das Andere. In der Hoffnung, die Winkel genau so weit aus dem Ruder heraus ragen zu lassen, dass sie sich weder gegenseitig in die Quere kommen, noch am Rumpf streifen, habe ich sie angeschliffen, entfettet und mit 30 Minuten Epoxy eingeklebt. Wie sich gezeigt hat, passt es. Sie dürften aber auch einen halben Millimeter weiter aus dem Ruder hinaus schauen, dann wärs perfekt.
Damit die KST DS215MG für die V-Leitwerksanlenkung in den vorgesehenen Rumpfkasten passen, musste ich die bereits ausgefrästen Löcher wieder etwas verkleinern. Das war kein Problem. Mit vier Streifen einer GFK Platte habe ich die Wand aufgedoppelt. Auf der einen Seite hat dadurch die Servoschraube etwas zusätzlichs Material um sich festzubeissen, und andererseits steht das Hintere der beiden kleinen Servos ohne diese Massnahme an der gegenüber liegenden Rumpfwand an.
Als Steuerstangen liegt dem Flieger ein 1.4 Meter langes Kohleröhrchen bei, das zwei geteilt, für je ein Ruder des V-Leitwerks zuständig ist. Nach dem Ablängen habe ich je eines der mitgelieferten M 2 Gewindestücken mit 5 Minuten Epoxy in die Enden dieser Röhrchen eingeklebt. Die Gewindestangen haben aber eher etwas Untermass, womit die Gabelköpfe arg viel Spiel haben. Das habe ich leider erst nach dem Einkleben bemerkt, ansonsten hätte ich sie mit vier Stücken aus meinem Lager vertauscht. Mit Schraubensicherung sollte das aber später trotzdem zu keinen Problemen führen.
Nachdem ich die Durchbrüche für die Schubstangen gebohrt, und die Servokabel so weit verlängert hatte, dass ich den Empfänger im Kabinenhaubenbereich anschliessen konnte, habe ich die Servos an ihren Arbeitsplätzen montiert. Jetzt konnte ich die Hebelverhältnisse an den Servos und und den V-Leitwerksrudern begutachten. Wie erwartet, sind die Ruderhörnchen für vernünftige Servowege zu kurz. Die für die VLW Hörnchen mitgelieferten Kugelköpfe habe ich daher durch Eigene ersetzt und mit einer zusätzlichen Mutter als Abstandshalter den Hebel etwas verlängert. Wenn man das innerste Loch des vierarmigen Ruderhörnchens verwendet und die Gabelköpfe servoseitig etwas ausfräst, ergibt das einigermassen vernünftig erscheinende Servowege.
Mit dem Anbringen der Verkleidung des Rumpfhinterteils ist diese Baustelle abgeschlossen.
Allgemein kann ich nun festhalten, dass die Qualität des beiliegenden Kleinmaterials leider enttäuschend ist. Abgesehen von den Aluwinkelchen als Ruderhörner fürs V-Leitwerk, habe ich bis jetzt keine der Kleinteile aus dem Lieferumfang verwendet (oder hätte sie im Falle der Gewindestangen besser nicht verwendet). Auch die beiliegenden Gabelköpfe habe ich verschmäht und durch Qualitätsware aus meinem Ersatzteillager ersetzt. Die haben einfach keinen guten Eindruck gemacht.
Zum Abschluss kommen im nächsten Teil des Berichtes die beiden Flügel dran. Damit ist der Wirbelwind hoffentlich rechtzeitig für unseren Frankreich-Trip bereit :)
Tags: RCRCM Tornado, Technik
Chinesische Hangfräse für den Sommer: Tornado von RCRCM
Kürzlich, bei unserem erneuten Aufenthalt im Watles im Südtirol, hat sich bei mir die Überzeugung gebildet, dass ich für unsere nächste Hang- und Modellflugtour in die französischen Alpen, einen weiteren Flieger brauche. Mit dem fast 4 Meter spannenden Orca habe ich einen grossen Thermikflieger. Meine Version ist mit 2.85 kg kein absoluter Thermikschleicher mehr, aber trotzdem auf der trägen Seite der Allroundflieger. Der Pino ist mit seinen handlichen 2.5 m Spannweite ein echtes Allroundwunder. Er spricht bereits auf leichte Thermik an, fliegt sich sehr leichtfüssig und agil und zieht super durch, nicht nur, aber besonders, wenn man ihn mit ein bisschen Ballast beschwert. Ein Flieger der grössenmässig dazwischen liegt, für mittlere Bedingungen und mit guter Agilität, würde das Sortiment abrunden. So etwas wie meine Baghira, aber etwas rassiger ausgelegt und mit Elektromotor. Eine Baghira mit einem Hotliner gekreuzt würde eigentlich auch sonst ganz gut in meinen FuhrFlugpark passen.
Da Topper und ich aber schon bald in die Hautes Alpes aufbrechen, musste der Flieger und seine Komponenten lieferbar sein. Daher habe ich mich für einen RCRCM Flieger entschieden, der bei modellmarkt24.ch lieferbar war: Eine rot-weisse Tornado solls werden! Und um dem Hotliner-Aspekt gerecht zu werden, kam als Motor ein Leomotion L3038-3500 mit einem 6.7:1 Getriebe und einer 16×16 Zoll Luftschraube dazu. Der RC-Ausbau wird als HV Set-Up realisiert: Zwei KST DS215MG Servos für das V-Leitwerk und für die Flügelklappen vier KST DS225MG. Als Regler kommt der YGE 90 aus meiner mid-air kollidierten Surprise 3/5 zum Einsatz.
Wie inzwischen gewohnt, lieferte modellmarkt24.ch blitzschnell. Bereits am nächsten Tag standen zwei Pakete vor unserer Tür: Eins grosses mit dem originalverpackten Flieger, und ein kleines mit dem ganzen RC-Plunder. Flugs ausgepackt, begutachtet und gewogen ergab sich folgendes Bild:
Links | Rechts | |
---|---|---|
V-Leitwerk | 50g | 54g |
Flügel | 635g | 615g |
Rumpf mit Haube | 331g | |
Flächenverbindung | 93g | |
Zubehörbeutel | 47g | |
Total | 1.825kg | |
Balast für Flächenverbinder | 292g |
Qualität
Mein Tornado wurde wohl beim Entformen beschädigt, wie einer meiner Flügel vermuten lässt. Die Oberfläche ist in einem grösseren Bereich bei den Klappen sichtbar uneben und wurde nachträglich überspritzt. Die Nähte an der Rumpfaussenseite sind OK, aber grob. Auch bei den Flügeln ist Nacharbeit an den Nähten erforderlich und die Flügelhinterkanten sind auf der massiven Seite. Die Teile machen aber einen robusten und ansonsten insgesamt sauber verarbeiteten Eindruck. Wenn man in Betracht zieht, dass sich RCRCM mit dem Tornado preislich im Segment des Pinos von PCM oder des Orcas von Aer-O-Tec bewegt, kann man die Fertigungsqualität der Bauteile bloss als “genügend” bezeichnen.
Auch eine Bauanleitung gibt es nicht, auch nicht auf Nachfrage beim RCRCM. Mann soll sich zum Beispiel an der Anleitung zur Strega orientieren, heisst es im Gespräch. Immerhin gibt es auf der Seite von RCRCM zum Tornado ein Blatt, dass einige (für mich nicht vollständig verständliche Angaben) zu Schwerpunkt und Ruderausschlägen macht. Das ist an sich kein Weltuntergang, aber trotzdem ist es einfach ein besseres und enspannteres Gefühl, einen so teuren Flieger nach des Herstellers Konzept, Reihenfolge und Anleitung zu verharzen.
Antrieb
Der Leomotion Getriebemotor mit einer 16×13 oder alternativ mit einer 16×16 Zoll Latte, wird meinem Wirbelwind hoffentlich ordentlich Dampf machen.
Der Rumpf ist so geräumig, dass ein 4s Akku mit 5Ah problemlos hineinpassen würde. Man muss ja nicht, aber man kann, ist hier die Devise. Und gerade nach dem Bau des superschlanken Pinos ist dieses geradezu üppige Platzangebot eine Wohltat.
Es hat sich gezeigt, dass der im Shop von Modellmarkt24 zum Tornado empfohlene 38 mm Spinner keine Option ist. Er würde zwar theoretisch an die Werkseitig senkrecht abgesägte Nase passen, diese weist jedoch damit weder Sturz noch Zug auf, und der Spinner fügt sich alles andere als harmonisch in die Rumpfform ein. Um sowohl aerodynamisch wie auch ästhetisch eine einigermassen vernünftige Auslegung zu bekommen, ist mindesten ein 40 mm Spinner erforderlich. Noch besser passt ein 42 mm Spinner. Ich habe es zwar nicht ausprobiert, aber ich würde daher meinen, dass man anstelle des teuren Getriebemotors genau so gut einen 40 mm Aussenläufer einbauen könnte.
Das Anpassen des grossen 42 Millimeter Spinners kostet weniger als 5 mm der Rumpflänge. Der im Lieferumfang enthaltene Motorspannt passt damit jedoch genau so wenig in den Rumpf wie an das Getriebe des Leomotion. Also war hier wieder einmal Bau in Eigenregie angesagt.
Nach bewährtem Konzept habe ich den Aussenumriss der Schnauze auf eine 1.5 mm GFK Platte übertragen, die Mitte und die verschiedenen Teilkreise angezeichnet und so lange gebohrt und gefeilt, bis der Spinner bei der Anprobe mit Motor sauber an den Rumpf passte. Um den Spannt vor dem definitiven Verkleben an seiner finalen Position zu fixieren, habe ich die Einheit mit dickflüssigem Sekundenkleber an fünft Stellen gepunktet und dann mit montiertem Spinner aushärten lassen. Sofern man den Spinner und den Motor vorsichtig löst, bleibt der Spannt an der angepasstem Stellen und lässt sich nun von vorne und hinten mit 24 h Harz und Kohlerovings (oder einfach mit thixotropiertem und eingedicktem Herz) verkleben.
Beim Motorsturz habe ich nicht gespart. Mein Resultat mit 42 mm Spinner und dem steilen aber schmalen 16×16 Propeller sieht so aus:
Weiter geht es mit dem Bau des V-Leitwerks. Doch das wird ist Gegenstand eines späteren Berichts.
Tags: RCRCM Tornado, Technik