Die Gossauer Segeglflugtage in den Fideriser Heubergen, Ausgabe 2017
Wie bereits im Jahr zuvor, sind wir auch heuer wieder Anfang Juni für ein Wochenende in die Bündner Berge gefahren. Ich fasse mich mit meinem Bericht von diesem Jahr kurz. Wer sich für das Gebiet und die Unterkunft interessiert, der lese doch den Bericht vom letzten Jahr oder besuche die Webseite der Heuberge.
Auch dieses Jahr war das Wetter nicht immer nur eitel Sonnenschein, aber insgesamt doch einiges besser als 2016. Erneut ist “unser” Wochenende in den Heubergen mit dem der MG Uster zusammengefallen, weshalb an der Hangkannte zwischendurch recht buntes Treiben herrschte. Manchen war das zu viel und leider gab es auch Verluste bei mindestens zwei Zusammenstössen.
Natürlich haben ich und Mari uns auch bei dieser Gelegenheit mit Serienbildern versucht.
Das Fliegen und Diskutieren mit den Club-Kollegen hat viel Spass gemacht. Wer weiss, vielleicht wiederholen wir das wieder einmal :)
Tags: Baghira, Fliegen, Fliegerferien, Segelfliegerei
Mit dem Modellfliegerbüssli durch Hochsavoyen
Es wird mal wieder Zeit. Zeit, mich hin zu setzen, und nicht nur Elektronen durch Servo- und Impeller- und anderweitige Motoren zu jagen, sondern auch mal wieder zu schreiben, was ich in Gedanken zwischen den Flügen eigentlich schon drei mal zu Tastatur gebracht habe.
Also: Ende Juli haben Topper und ich wieder mal Büssliferien gemacht. Dieses mal aber nicht einfach um der Ferien willen, sondern mit dem expliziten Ziel, in den Bergen Modell zu fliegen. Was liegt da näher, als ein Abstecher in die Französischen Hautes Alpes? Das Wetter passte, und mit vielen Ideen, aber ohne konkreten Plan, machten wir uns eines Sonntags auf in die Nacht und in Richtung Genf. Was in diesen sieben Tagen heraus gekommen ist, lässt sich eigentlich recht effizient in diesem Bild zusammenfassen:
Und eigentlich will ich auch gar keinen detaillierten Reisebericht in Romanform schreiben. Natürlich kann ich es trotzdem nicht ganz sein lassen. Aber ich versuche mal Bilder mit ein paar wenigen Worten sprechen zu lassen. Mal sehen ob mir das gelingt.
Sonntag, 16.7. – Die Packerei
Mit insgesamt elf Fliegern verteilt auf die Lade Schlaffläche und eine extra angeschaffte Dachbox geht’s am Sonntag Abend los. Leaving Switzerland heading SW.
Montag, 17.7. – Fliegen im Saléve
Trotz einem des Nächtens willkürlich ins Weisse gesetzten Punkt auf dem Navi gelingt uns die Ziellandung, und wir erwachen am Morgen bei bestem Wetter mitten in unseren Modellfliegerferien :D
Gleich nach dem ersten Kaffee starteten wir, wohl noch vor elf Uhr, in die an der Südostflanke vermutete Thermik und lagen damit goldrichtig. Im Minutenschnelle und -takt stiegen wir auf zwei-, dreihundert Meter und heizten die Höhe erfreut wieder ab. Auf der eigentlich fürs Modellfliegen bekannten Nachmittagsseite gings dann bedeutend gemächlicher zu und her. Hier mussten wir zwischendurch geradezu arbeiten um oben zu bleiben. Auch Überhöhungen waren nun nicht mehr so einfach möglich. Dafür gabs ein bisschen Gesellschaft von einem anderen Modellflieger und vielen bemannten Stofffetzen.
Des späteren Nachmittags machten wir uns zum Einkaufen auf den Weg in Richtung Annecy, um dann den Col du Joly anzusteuern. Der Dorfbrunnen von La Muraz war zwar sauwarm, aber es hat trotzdem gut getan, die verschwitzten Glieder etwas abzuspülen. Spät nachts, nachdem wir mit Sturzis T3 eine gute Stunde den Berg hochgeschnabelt waren, empfing uns dann die majestätische Aussicht vom Col du Joly auf das Mont Blanc Massiv. Leider hatte ich das Stativ für die Kamera zu Hause vergessen, aber hey, so konnte ich endlich mal testen, was es mit den hohen möglichen ISO Werten meiner neuen Kamera so auf sich hat:
Wir brieten unsere Forellen und schliefen in freudiger Erwartung ein…
Dienstag, 18.7.2017 – Col du Joly
So begrüsste uns dieser 2000m Pass des nächsten Morgens (scheint übrigens so eine Modellfliegerpassnaturkonstannte zu sein: Die meisten unserer Pässe in diesen Ferien waren so hoch.). Das gefiel uns. Und während Topper seinen neusten Neuzugang, den wunderschönen orangen Dingo auswog, machte ich mich links und rechts ans Auskundschaften der Passflanken. Wir entschieden uns dann für den nördlichen Grat in seiner westlichen Ausrichtung (bitte alle aufstehen, die mir folgen konnten).
Nach ausgiebiger Fliegerei sind wir am späteren Nachmittag für eine Zwischenverpflegung und zum Beraten des weiteren Vorgehens zum Büssli abgestiegen.
Bei der Stärkung in herrlichstem Wetter sowie einer netten Unterhaltung mit einem holländischen T1- und Volkswagenfreak, haben wir uns entschieden, den Rest des späten Nachmittags auf der nahen Kuppe gleich neben unserem Büssliplatz zu verbringen. Der Wind frischte nämlich auf und wir packten unsere Hangboliden und deren Ballast aus. Für mich hiess das Caldera S mit Ballast (jedoch noch mit dem Kohle- und nicht in der ganz schweren Version, mit dem Stahlverbinder) während Sturzi den Pace mit seinem inzwischen viel kopierten Folierschema parat machte. Ohne viel Überwindung aufbringen zu müssen, schoben wir unsere Hangklötze in den Wind und konnten loslegen :D Wenig später tauchte unser Büsslikumpane zum Zuschauen auf, und er wusste praktischerweise auch, wie man meine Kamera bedient. Es gibt nun also zur Abwechslung mal Fotos von Topper und Mailman zugleich :)
Der Hang, der Wind, das Wetter und die Gesamtstimmung waren einfach genau richtig. Für über eine Stunde tobten wir uns aus, wobei die Kurven rechts herum die spektakuläreren, die Links herum aber die schnelleren waren. Nur zu gerne wären wir noch eine Nacht auf dem Joly geblieben. Aber unser Wasservorrat zwang uns zur Weiterreise. So, wie wir Tags zuvor hochgeschnabbelt sind, zitterten wir mit den braven weiss-roten Büssli auch wieder runter, gegen Grenoble zu.
Mittwoch, 19.7.2017 – Die Odysee nach Valbonnais
Nachtquartier haben wir zu später Stunde, nach einer privaten Tour-des-Lacs (einmal um die drei Seen rum), in Laffrey gefunden. Passend dazu erwies uns die Tour de France am nächsten Morgen mit einer Etappe von la Mure nach Serre Chevalier die Ehre. Die Strecke, die wir mit dem T3 in den nächsten zwei Tagen machen würden, befuhren die tapferen Bizyklisten mit ihren Carbondopingkutschen. Beim anliegenden Südwind war unser Ziel der Col de Faïsses. Auf Umwegen erreichten wir den Fuss des in wunderbarster Landschaft eingebeteten Passes. Frohgemutes machten wir uns mit dem Büssli auf der relativ guten Schotterpiste auf den Weg, die 1000 Höhenmeter zu nehmen. Kurz vor dem Ziel, in einer Steilen Kehre, wars dann aber doch zu viel des Spulens. Wir kehrten um und beschlossen, unser Glück anderweitig zu suchen.
Südwind. In dieser Region. Und nicht Col de Faïsses. Schwierig. Die weiteren Hänge die wir (bzw. Topper) kannten, waren – Geographisch einleuchtend – westlich ausgerichtet. Noja, ausprobieren konnte man es ja. Zum Beispiel mit dem Corps. So schlötterleten wir also mit dem T3 durch Coprs den Col de Parquetout hoch.
Dem Südwind geschuldet, war am offiziell bekannten Platz nix mit fliegen. Wacker liefen die zwei Modellflugadikten jedoch weiter Richtung Süden, in der Annahme, dass der Berg dann schon mal eine Kuppe nach Süden ausbilden würde. Dem war tatsächlich so und nach anderthalb Stunden Fussmarsch fanden wir ein wunderschönes Plätzchen auf der südlich ausgerichteten Kante des Berges. Das Panorama war atemberaubend, die Fliegerei leider weniger. Es trug zwar zwischendurch ganz okay, aber auch immer wieder gar nicht bis überhauptgarnicht. Beide haben wir dort zwei kurze Flüge gemacht wobei die wohl besten (Serien-)Bilder unserer Ferien entstanden sind.
Nach vielen Kilometern mit dem Büssli und für einmal etwas weniger Flugzeit, haben wir uns schliesslich zur Mitte der Woche in Valbonnais auf dem Campingplatz einquartiert. Die Dusche lockte uns genau so wie die Aussicht auf Internet, um das Wetter wieder einmal zu prüfen und die weitere Reise zu planen.
Donnerstag, 20.7.2017 – Col du Glandon
Die Hälfte unserer Ferien vorbei, verschlechterte sich auch das Wetter. Es blieb grundsätzlich eine südwestliche Wetterlage, jedoch besonders in den Savoyischen Hochalpen mit früher Überentwicklung. Für diese Wetterlage gab es unserer Meinung nach in der Region nicht viel Gescheites, und weiter nach Süden wollten wir aufgrund der Ferienhalbzeit nicht. Die Berg- und Talwindsysteme würden wohl bei genügend ausgeprägten Tälern funktionieren, mutmassten wir ich (Anm. Topper), und beschlossen den auf dem Nachhauseweg liegenden Col du Glandon anzusteuern. Die nicht unerhebliche Strecke auf den Spuren der Tour de France konnten wir bei bestem Wetter befahren. Kaum angekommen, kippte das selbe jedoch. Dicke Wolken schoben sich zwischen die Berge und die Sonne und bauten eine bedrohliche Kulisse auf. Einmal mehr zeigte sich, dass schlechte Bedingungen durchaus tolle Fotos ergeben. Es war teilweise richtig mystisch…
Insgesamt fasst jedoch dieser Schafbock, 50m entfernt des Startplatzes, das Flugwetter an diesem Tag treffend zusammen:
Freitag, 21.7.2017 – via Col de la Madeleine zur Col de la Forclaz
Die Wetterentwicklung liess weiter frühe Überentwicklungen feuchtwarmer Luftmassen aus Westen und Gewitter erwarten. Schlechte Aussichten, wenn man in der ersten Reihe, sprich am ersten Alpenkamm steht. Wir beschlossen daher, unsere Rückkehr zu beschleunigen und eine Flucht ins Wallis als Option offen zu halten. Im Wallis sorgen die vorgelagerten französischen Alpen bereits für eine erste Abtrocknung der Luft, so dass wir hoffentlich noch etwas besseres und trockeneres Wetter haben würden. Unterwegs würden wirs aber trotzdem noch am Col de la Madeleine versuchen – die Hoffnung stirbt ja zuletzt.
Und sie ist gestorben. Für die je 5 Minuten fliegen und die halbe Stunde Fussmarsch bekamen wir zwei regenfrisch geputze Flieger. Aber immerhin von einem der Pass-Restaurants frisch gestärkt, machten wir uns nun auf die vorbereitete Flucht in die zweite Reihe der Walliser Berge.
Samstag, 22.7.2017 – Gebidempass
Nach dem Aufstehen auf der Schweizer Seite der Forclaz lachte uns die Sonne entgegen (Der Topper lachte auch. Nur nicht auf diesem frühmorgendlichen Bild). Der Gebidempass sollte es heute sein. Lange ist’s her, seit ich da oben gestanden bin, mit viel zu leichten Fliegern. Dieses mal wird es passen, da war ich mir sicher. Nach gemütlicher Fahrerei erreichten wir Visperterminen. Wir liessen den Heida im Keller liegen und fuhren die gebührenpflichtige Strasse hoch ins Giw.
Jetzt wollte ich es nochmals wissen. Die letzten 250 Höhenmeter schleppte ich nicht nur den Orca, die Baghira und den Solution hoch, nein, auch die ASW 24 kam mit. Es war mein erklärter Wunsch, das Kind endlich mal in den Bergen zu fliegen. Um’s gleich zu sagen: Ich bin sie nicht geflogen; Die Bedingungen haben nicht gereicht. Dafür Flog der Orca wieder. Der Orca ist ja sowieso so ein bisschen der heimliche Shooting Star dieser Ferien. In seiner Eigenschaft als einziger Elektrosegler, den ich dabei hatte, bot er jederzeit die nötige Sicherheit, aber auch die Allroundtauglichkeit, um in den meisten Situationen zu fliegen und dabei Spass zu machen.
Das “Obenbleiben” war zwar nicht ganz so dubelisicher wie an anderen Tagen in diesen Ferien, aber vielleicht machte es gerade deshalb Spass. Mit der Zeit wusste man, wo’s rauf gehen könnte, und mit etwas Mut, um diese Punkte weit im Tal draussen anzufliegen, klappte das auch mit der unmotorisierten Baghira recht zuverlässig. Wer die Westflanke befliegt, muss aber wahrlich kein Frühaufsteher sein. Der Hang beginnt thermisch erst spät zu funktionieren. Ab zwei Uhr kann mans probieren, ab drei Uhr gehts wohl, und gegen Vier klappts dann auch zuverlässig.
Wir beschlossen, unsere letzte Nacht im Giw zu verbringen und, je nach Wetter, unser Glück morgens vor der Heimreise nochmals zu versuchen. Wieder im Giw unten angekommen, gönnten wir uns zuerst bei den äusserst freundlichen einheimischen Damen im Restaurant zwei Biere. Danach reichte es gerade noch, unsere Gourmetspaghetti zu kochen und zu verschlingen, bevor uns das Abendgewitter erreichte. Zufrieden verbrachten wir den Abend im Büssli bei Wein und vorrätigen Fliegerdokus auf dem Notebook :) (zB. mit Kurt Schaad und einem Vämpi quer oder längs durch die Schweiz)
Sonntag, 23.7.2017 – Nach Hause
Für den letzten Tag schenkte ich mir das Schleppen der ASW. Ich würde sie diese Ferien nicht mehr fliegen. Damit hatte ich mich abgefunden. Dafür flog noch einmal alles was einen Elektromotor hatte: Die Orca, Sturzis Wandervorgel und seine Alpina. Auch unsere gemütlichen Kompagnons aus Österreich und Deutschland vom letzten Tag waren wieder dabei. Noch einmal zeigte sich das Wetter mit angenehmem Blau und durchaus fliegbaren Bedingungen, bevor wir uns ein letztes Mal auf den Weg machten…
Via Lötschberg, Bern gings zurück nach Zürich. Erfüllt, glücklich und zufrieden – auch über die nun greifbar nahe Dusche :D
Das machen wir wieder!
Tags: Baghira, Caldera S, Fliegen, Fliegerferien, Orca, Segelfliegerei
Fliegerferien in der Pesion Hatzis
Ei der Daus. Frau schenkt Mann fliegerferien. Ha! Jaja, alle nur eifersüchtig!
Mit grosser Freude packten wir also in unser Auto…
- Einen Haifisch – Wie könnte ich ohne.
- Eine Baghira – Ja, die wollte ich schon das Wochende zuvor am Gnipen fliegen.
- Eine Solution – Wo sie doch so schön geworden ist.
- Eine Lunak – Weil sie fertig ist und bestimmt so richtig starken Hatzner Aufwind gebrauchen kann.
- Eine ASW 24 – Man weiss ja nie.
- Einen Easyglider – Zusammen mit meiner zweit-Steuerung das ideale Sportgerät für angehende Pilotinnen.
…und fuhren in Richtung Südtirol.
Nach entspannter Fahrt bei brütender Hitze kamen wir am Donnerstag gegen 17 Uhr in der Pension Hatzis bei Lajen an. Nachdem uns Markus unser Zimmer und den Hangar gezeigt hatte, packten wir sogleich unsere Flieger und warfen sie in die zuverlässige Nachmittagsthermik. Zusammen mit den weiteren Pensions- und Tagesgästen flog es noch stundenlang, bis wir schliesslich doch Hunger bekamen und wir uns von der Wiese auf die Terasse der Pension bequemten.
Nebst ausgedehnten Haifischflügen von Mann absolvierte auch Frau wieder einige Angewöhnungsflüge am Doppelsteuer. Im zweiten Bild gut zu sehen, das einzige Stammgewächs vom Typ “Springbaum” (arbor salientes) auf der Wiese.
Zum Beweis, dass wir ganz Vorbildlich waren: Für fliegendes Personal gibts nur Wasser:
Auch grössere Geschütze kann man beim Hatzis durchaus fliegen. Ich verstehe jeden, der eine Elektro-Rückkehrhilfe eingebaut hat. Wenns nicht trägt sind, je nach Flieger, eine oder zwei Kurven drin. Weiter unten im Tal zu landen wird aber sehr,sehr schweirig. Mit meinen reinen Seglern musste ich mich immer wieder etwas überwinden wenn nicht gerade alle anderen super am Steigen waren.
Nachdem es am Freitag im Verlaufe des Tages “immer besser” ging, kam der Momment der Wahrheit für die Baghira (oder mich). Noch schnell die Bremsen etwas anders einstellen…
…und dann sind mir die Ausreden ausgegangen. Also: Luftanhalten, hoffen, dass das Kind fliegt, dass ich genug schnell an die Knüppel komme und dann …schmeissen.
Und wie es flog! Es war ein leichtes im Aufwind Höhe zu machen und diese in schnellen Überflügen, Rollen, Loops und Lazy Eights wieder zu verfliegen. Meisst reichte ein ausgedehnter Kreis weiter im Tal draussen um wieder auf die zwei- bis dreihundert Meter Ausgangshöhe zu gelangen.
Nach dem ersten Flug war das Eis gebrochen und das Knieflattern verflogen. Auf den nächsten Aufwind warten und den Panther wieder Auswerfen.
Die imposanten Cumuli, die sich den ganz Tag über bildeten, zogen immer schön brav nach Nordosten ab und bescherten etwas Hintergrundmalerei zur Landschaft.
Dann wieder Haifisch… es war einfach grandios. Den Haifisch hätte ich übrigens gleich mehrmals verkaufen können. In seinen Eigenschaften “der geht immer” und “der fliegt gut” bekam er viel Aufmerksamkeit. Wenn er den F5J Fliegern davon schwebte um dann wie ein kleiner F3B Flieger der auch mal gross ein möchte herunter zu stürzen und 10 grosse Loopings aneinander reihte bevor er die restliche Fahrt wieder in Höhe umwandelte, dann war das staunen doch recht schön. Ob das ein Höllein-Flieger sei? Nein eine Eigentkonstruktion. Ob ich mir schon mal Gedanken gemacht hätte Pläne zu veröffentlich? Ja, die sind seit über zehn Jahren online. Ich müsse aufpassen, dass mich der Höllein nicht als Kopierer betitle. Nein, damals war noch Höllein = Libelle. Den Haifisch hat er mir erst später abgekupfert ;) usw. Der Haifisch wurde fast ein bisschen rot vor Stolz ;) Auf jeden Fall wurden mir Fotos versprochen – ich bin gespannt ob da was kommt.
Schliesslich wurde es am späteren Abend unter den dichter und bedrohlicher werdenden Wolken dann doch zunehmend dunkel und düster. Die Sonne zeigte sich nur noch zwischendurch aber der Wind stand mehr denn je mit einer satten Brise am Hang, so, dass Frau und ihr verbündeter Modellflugkollege aus dem Südtirol den Mann zu nötigen begannen, nun doch noch die Lunak einzufliegen. Zwei Erstflüge an einem Tag? Mann muss es ja nicht herusfordern! Mit ansteckender Selbstsicherheit verkündete der besagte Südtiroler schliesslich, also er wolle auch nochmal mit seinem Akro-Töff fliegen. Das war natürlich Wasser auf Frau’s Mühlen. Na gut, zwei gegen einen. Ich liess mich breitschlagen und begann mit tatkräftiger Unterstützung in Form von Bauteil-Botengängen (die Hälfte vom Flieger lag noch im Zimmer) die Lunak klar zu machen.
Alles passte rein und war drin. Und zum zweiten mal an diesem Tag waren die Knie mit der Einschätzung des Kopfes, dass es jetzt keine Ausrede mehr gäbe, nicht einverstanden.
Wetter: Checked:
Noch schnell Vroni und den Flieger Fotografieren, bevor alles Kleinholz ist oder die Barbe die ganze Kanzel verkotzt hat.
Der werte Kollege meint es ernst, spickt seine Maschine in die Luft und beginnt rumzuheizen.
Hmmm. Der Schwerpunkt nach Plan stimmt auch, soweit der Flieger nicht vom Wind in der Lage gehalten wird. Na dann…
Und sie flog. Nach einem guten Stück hangabwärts Fahrt aufholen greift ihr der Wind unter die Flügel und wirft sie im Minutenbruchteilen an die Sichtgrenze hoch. Langsamflug: Checked; Brakes: Checked. Der Schwerpunkt schien noch ein gutes Stück nach hinten zu gehören und zu den Störklpappen ein Schuss Höhe gemischt, aber sonst flog das Kind sehr gut.
Na dann konnte es losgehen! Rollen, Loopings, Lazy Eights, was das Herz begehrte. Da das Wetter immer düsterer Wurde, blieb es aber nur bei einem vergleichsweise kurzen Flug, bevor ich mich um eine Landung zu bemühen begann. Und das war bei dem starken und böigen (Auf-) Wind tatsächlich eine Bemühseligkeit. Nach dem dritten Anflug mit viel Speed weit unter Augenhöhe schräg am Hang hoch knallte es und der Bock stand im Gras. Sanft war das nicht und ich sah mich schon die Einzelteile einsammeln. Aber zum Glück war der Flieger ganz. Jetzt hatte ich mir ein Bier verdient!
Leider waren die folgenden zwei Tage abwechselnd und in Kombination von Fallwind, Windstille und Regen geprägt. Dazwischen konnten wir aber wenigstens unsere Flugschule etwas weiter betreiben und Frau machte Ihre erste Landung. Und was für eine! Schön den Hang hoch ausgehungert, bis sich der Flieger sanft in der Mitte der Wiese ins Gras setzte.
Auch die Hoffnung, dass wir am Morgen vor unserer Abreise noch etwas fliegen konnte hat sich leider nicht erfüllt. Es bleiben aber die zwei Tage am Anfang, wo wir uns austoben konnten, so, dass es sich wie eine halbe Woche anfühlte.
Ja, und auch den sanften Druck von Frau jetzt doch noch die Lunak zu fliegen sehe ich inzwischen in einem anderen Licht ;)
Tags: ASW 24, Baghira, Fliegen, Fliegerferien, Haifisch, Lunak, Segelfliegerei, Solution
Baghira, oder so
Aus Sturzis Flotte zu mir gewandert. Was es genau ist, woher es kommt, wissen wir nicht. Aber es gefällt ihr, hat sie gesagt ;)
Tags: Baghira