Männerweekend, der Sonntag

16.06.2015

Nachdem wir am Samstag wieder vom Gnippen abgestiegen waren und uns beim Büssli auf halber Höhe nochmals der Abendthermik hingegeben hatten, suchten wir in Arth ein Rössli. Und wir fanden auch eins. Pünktlich zum Betreten des Lokals hatte es dann endlich auch zu gewittern begonnen. Und wie! Das eingehende Meteo-Briefing beim Essen, unterstützt von unseren tragbaren Fernsprechaparaten, ergab, dass wir uns als flugtechnisch sicherste Variante, bei nach wie vor anhaltendem Nord-Nord-Ost Wind, wieder mal um das Eggli kümmern wollten. Noch am selben Abend haben wir uns zwecks Flugzeitoptimierung für den, ab dem Nachmittag gewitterhaft vorhergesagten, Sonntag nach Egg verschoben.

An besagtem Morgen sind wir dann, früher als am Tag zuvor, noch in einigermassen erträglicher Hitze, die gut 45 Minuten zum Startplatz gegangen. Die Aussicht über die Zürcher Seen war uns wie immer eine wunderbare Kulisse um auch diesen Tag fliegend zu verbringen. Die Bedingungen waren nicht mehr ganz so toll wie am Gnipen, aber Spass machte es allemal.

Üblicherweise ist es ja so gartet, dass sich die Modellfliger an die Milane, Bussarde, Steinadler, Lämmergeier oder Pteranodone halten. Ganz im Vertrauen, dass diese nicht ganz so dämlich sind, wie ihre grossen weissen (oder farbigen) Brüder, die immer neben der Thermik kreisen und nicht mal mit den Flügeln schlagen können. An diesem Tag war es mal anders. Ich war mit meinem Haifisch mit knapper Überhöhung am rumackern um endlich wieder etwas Höhe zu machen, als sich ein Milan auf selber Höhe in das gekurble über dem Wald einklinkte. Obwohl ich ihm davon abriet, dem grossen gelb-blauen Vogel nachzufliegen, ignoriert er meine Worte und begann absolut synchron mit meinem Haifisch die schwache Thermik auszunützen.  Ich wechselte die Drehrichtung: Milan wechselte in Formation mit. Ich wechselte erneut: Der Flügelmann flogte in Formation. Hat er sich etwa in den gelben Vogel verknallt? Eins merkte ich dabei aber: Der Haifisch kann langsamer fliegen als so ein Vogel vom Typ Milan. Bei ganz langsamen Kurven musste er ausholen und etwas Zusatzstrecke machen um nicht das Federnkräuseln zu kriegen. Wunderbar. Majestätisch. Efüllend. Dieser Momment. Sturzi war zum Glück gerade am Boden (also, das war er ja eigentlich die ganze Zeit. Ich meine: Er flog gerade nicht. Ja, also eigentlich: Sein Modell flog gerade nicht. Ist es jetzt klar?) und griff sich seine Kamera um diesen eindrücklichen Momment fest zu halten:

P1140518 P1140524

 

Vermutlich hat er mit der Zeit gemerkt, dass da zwischen den Beiden nix werden konnte, und er ist weiter gezogen. Bye Bye, machs gut und danke für diesen kurzen Momment der Verbundenheit :)

Leider habe ich dann bei einer Landung im Tobel das eine Querruderservogetriebe überlastet (ja, diese Grauper 1081 sind schon etwas gar filigran für den Haifisch), so dass danach für mich vorerst Schluss war.

P1140528

 

Immerhin hatte ich dann Zeit Sturzis Flieger ausgiebig zu Fotografieren.

P1140506

Apropos Pteranodon: Der war auch dabei:

P1140569

Oder ist es ein Velociraptorbaby? Naja, vielleicht doch einfach ein frisch geschlüpftes Küken.

Tags: , ,